Fussball-Talk Heimspiel Gibt es eigentlich einen Plan B, Herr Schäfer?

Jan Arnet

21.9.2020

SFL-CEO Claudius Schäfer ist zu Gast im Teleclub Fussball-Talk «Heimspiel» und spricht über die Coronakrise und ihre Auswirkungen auf den Schweizer Fussball. 

Ab Oktober dürfen die Schweizer Fussballstadien wieder zu zwei Drittel gefüllt werden. Zwar gelten für die Fans strenge Auflagen, dennoch hält Claudius Schäfer den Entscheid des Bundesrats für einen «sehr guten Deal». Dass die Kantone die Bewilligungen erteilen, findet der CEO der Swiss Football League auch richtig: «Wenn die Infektionen in einem Kanton wieder steigen oder man mit dem Contact Tracing nicht mehr nachkommt, kann die Bewilligung auch wieder entzogen werden.»

Schäfer vergleicht die Situation mit anderen Profiligen. «Ich habe kürzlich mit meinem Kollegen in Österreich gesprochen. Da dürfen bundesweit 10'000 Leute ins Stadion. Nachdem es wieder mehr Infektionen gab, gingen sie runter auf 3'000 und erwarten jetzt, dass man wieder auf 0 geht», sagt er. «Das ist schade, wenn es an einem Ort kaum Infektionen gibt und an einem anderen dafür sehr viele und es dann gleich geregelt wird.»

Keine klare Notfall-Strategie vorhanden

Die Entscheidungshoheit über Zuschauer im Stadion liegt bei den Kantonen. Ob überhaupt gespielt wird, das entscheiden weiterhin die Liga und die Klubs. Da nicht abzusehen ist, wie sich die Coronakrise entwickeln wird, kann auch nicht ausgeschlossen werden, dass die Saison wieder unterbrochen wird. 

«Wir haben kleine Pläne B und C», sagt Schäfer auf mögliche Notfallpläne angesprochen. «Wir wollen jetzt, dass wieder mit Fans gespielt werden kann. Da sind wir im Moment auch. Falls dann ein Worst-Case-Szenario eintreffen sollte, müsste man wieder mit den Klubs schauen, wie es weitergeht.» Ganz klar geregelt ist also noch nicht, wie es im Notfall – sprich bei explodierenden Fallzahlen – weitergehen würde.

Herr Schäfer, haben Sie einen Plan B?

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SFL-CEO Claudius Schäfer ist zu Gast im Fussball-Talk «Heimspiel» und spricht über die Coronakrise und ihre Auswirkungen auf den Schweizer Fussball. Er erklärt auch, wie man im Worst-Case-Szenario handeln muss.

20.09.2020

Schäfer: «Wir sind in der Schweiz, haben verschiedene Kulturen und Sprachen. Und auch verschiedene Strategien in den Klubs. Man muss zusammensitzen und gemeinsam eine Lösung suchen. Beim letzten Mal haben wir das auch geschafft, als 17 Klubs gesagt haben, dass wir weiterspielen wollen.»

Fringer: «Jeder muss bereit sein, entgegenzukommen»

Der SFL-CEO will optimistisch bleiben und freut sich, dass die neue Saison ohne grosse Hindernisse gestartet werden konnte. Auch Teleclub-Experte Rolf Fringer ist positiv gestimmt: «Wir haben gelernt, mit diesem Virus zu leben. Jeder weiss, dass man das nicht von heute auf morgen losbekommt. Jetzt müssen die Dinge einfach überall optimiert werden.» 

Fringer appelliert auch an die Klubs, nicht sofort von Wettbewerbsverzerrung zu sprechen, wenn die Liga aufgrund von Coronafällen irgendwas entscheidet. Von allen Seiten sei Bereitschaft gefragt. «Wenn jeder bereit ist, einen Schritt entgegenzukommen und die Ideallösung zu unterstützen, kommt es besser heraus, als wenn jeder griesgrämig darüber nachdenkt, was ist, wenn es schlecht herauskommt.»

Schäfer: «Das ist für uns ein sehr guter Deal»

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