Grasshoppers-CEO Manuel Huber gibt sich im Interview mit Teleclub zuversichtlich und glaubt, dass der neue Trainer die Mannschaft stimulieren kann.
Etwas überraschend haben sich die GC-Bosse vergangene Woche für einen unbekannten neuen Namen an der Seitenlinie entschieden – Tomislav Stipic. Der Kroate soll den Rekordmeister aus der sportlichen Misere führen und den drohenden Abstieg verhindern. Dass die Wahl für den Nachfolger von Thorsten Fink auf einen Unbekannten gefallen ist, sorgte in den vergangenen Tagen auch für Kritik. Der Führungsetage der Zürcher wird vorgeworfen, sie verfüge über zu wenig Fachwissen im Bereich Fussball.
CEO-Huber sieht sich zwar selbst nicht als allwissend, relativiert die Kritik aber: «Es stimmt, dass wir den Fussball in der Tiefe nicht so gut kennen, wie andere. Aber wir haben bei GC genug Experten, die so etwas beurteilen können.» Was die Wahl des Trainers anbelangt, so sei man genau von diesen Experten unterstützt worden, so Huber weiter. «Zudem haben wir auch aus dem Ausland Einschätzungen zu Stipic erhalten. Wir sind überzeugt, den richtigen Mann gefunden zu haben.»
Gemeinsamkeit in die Mannschaft bringen
Kurzfristig erhofft man sich bei GC vom Trainerwechsel vor allem einen positiven Impuls: «In der momentanen Phase kann ein Trainer das Vertrauen und die Gemeinsamkeit in die Mannschaft bringen, damit die Mannschaft den Fussball spielt, den sie eigentlich spielen könnte». Offenbar hat Stipic, der erst seit Mittwoch bei den Grasshoppers engagiert ist, den Zugang zur Mannschaft bereits gefunden. «In den drei Trainings hat er viel mit dem Spielern einzeln gesprochen. Er hat dabei auch herausgefunden, auf welchen Positionen sie sich richtig wohl fühlen.»
Dass er mit den Spielern über die Positionen gesprochen hat, zeigt sich auch auf dem Matchblatt gegen YB. Stipic stellt gegen den Schweizer Meister ein bisschen um und rückt Holzhauser in die Innenverteidigung. Prompt verschuldet der Österreicher einen Elfmeter, macht seine Sache aber insgesamt nicht schlecht. Den Penalty hält übrigens Torhüter Lindner – am Ende gewinnen aber trotzdem die Berner.
Ein schlechter Einstand ist es für Stipic trotzdem nicht. Die Grasshoppers zeigen eine gute Leistung und verlieren denkbar knapp. Es ist eine Vorstellung, die Hoffnung macht. Und trotzdem bleibt mit einem Trainer, der sich in der Super League nicht auskennt, ein gewisses Risiko. Das weiss auch Huber, der allerdings die Schwarzmalerei gewisser Kritiker nicht versteht: «Das Risiko mit einem ‹No-Name› als Trainer kann niemand voraussagen.»