Nsame sieht Rot Kostet diese Ohrfeige YB den Meistertitel?

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1.7.2020

YB kann gegen Servette (1:1) nicht gewinnen und muss nun mehrere Partien auf seinen wichtigsten Spieler verzichten: Jean-Pierre Nsame fliegt nach einer Tätlichkeit vom Platz, eine längere Sperre droht. 

Es läuft die 70. Minute, als Gianluca Gaudino eine Flanke in den Servette-Strafraum spielt. Die Genfer können die Situation aber locker klären, der Ball landet in den Armen von Goalie Jérémy Frick. Dann ertönt auf einmal ein Pfiff – und Servette-Captain Anthony Sauthier liegt am Boden. 

Was ist passiert? Schiedsrichter Stefan Horisberger zeigt Jean-Pierre Nsame Gelb für ein Foul an Sauthier, doch er kriegt vom VAR ein Signal, dass er sich die Szene nochmals in Ruhe anschauen soll. In der Wiederholung ist dann zu sehen, wie Nsame seinem Gegenspieler bewusst einen Wischer verpasst. Nichts Dramatisches, aber eben doch eine klare Tätlichkeit. Horisberger korrigiert sich selbst und zeigt Nsame glatt Rot (s. Video oben).



Die Liga gibt am Mittwoch bekannt, dass der Top-Torschütze der Super League für drei Spiele gesperrt wird. Damit verpasst Nsame die nächsten Duelle gegen Lugano, Thun und Basel. Der FCB hat – falls er heute in Lugano gewinnt – nur noch drei Punkte Rückstand auf den Meister.

Allerdings können die Young Boys noch Rekurs einlegen. Im Februar sprach die SFL nach einer Tätlichkeit von St. Gallens Victor Ruiz ebenfalls drei Spielsperren aus. Der FCSG legte daraufhin erfolgreich Protest ein, die Sperre wurde auf zwei Spiele reduziert. 



Nsame schoss fast die Hälfte aller YB-Tore

Wie wichtig der 27-jährige Kameruner für die Berner ist, zeigt ein Blick auf die Statistik: Nsame hat in 25 Spielen 23 Tore erzielt – fast die Hälfte aller YB-Treffer (56) in dieser Saison. Wer schiesst nun in den nächsten Spielen die Tore? Zweitbeste Schützen der Young Boys sind Nicolas Ngamaleu und Christian Fassnacht mit gerade einmal 5 Treffern. Und Guillaume Hoarau? Der Torschützenkönig der letzten Saison hat in dieser Spielzeit erst zweimal getroffen. Gegen Servette fehlte er wie schon zuvor gegen Xamax verletzt. 

Während bei St. Gallen und Basel mehrere Stürmer in die Bresche springen können, war YB in dieser Saison stets auf die Tore von Nsame angewiesen. Inwiefern sich Nsames Absenz nun aufs Meisterrennen auswirkt, wird sich weisen. 

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