Krach mit Stadionbesitzer Krach mit Stadionbesitzer – wieso dem FC Schaffhausen die Lizenz verweigert wird

lbe

26.4.2021

Der LIPO Park, Heimstätte des FC Schaffhausen, wurde erst im Februar 2017 eröffnet. 
Der LIPO Park, Heimstätte des FC Schaffhausen, wurde erst im Februar 2017 eröffnet. 
Bild: Keystone

Als einziger Verein der obersten beiden Schweizer Fussball-Ligen erhält der FC Schaffhausen trotz erleichterten Vorgaben vorerst keine Lizenz für die neue Saison. Aus bemerkenswertem Grund.

Aufgrund der anspruchsvollen Rahmenbedingungen der coronageprägten Saison erleichterte das Komitee der SFL für die aktuelle Lizenzierung diverse Vorgaben an die Klubs der Super und Challenge League. Nichtsdestotrotz erhält der FC Schaffhausen als einziger der 20 Klubs in erster Instanz keine Spielberechtigung für die kommende Saison.

In einer Mitteilung erklärt die Swiss Football League: «Einzig dem FC Schaffhausen musste die Lizenz aus finanziellen und infrastrukturellen Gründen erstinstanzlich verweigert werden. Der Klub kann im Rekursverfahren nachbessern.»



Streit mit Stadionbesitzer eskaliert

Die geforderte Nachbesserung dürfte in diesem Fall allerdings einige Hürden mit sich bringen. Denn der FC Schaffhausen steht Stand jetzt ohne ein eigenes Stadion da. Der erst 2017 eröffnete LIPO Park, wo der Challenge Ligist seither seine Heimspiele austrägt, gehört nicht dem Verein, sondern der Firma Fontana Invest II, welche ihrerseits zur ehemaligen Besitzerfamilie des FCS gehört. Und seit rund zwei Jahren sind die Fronten zwischen der ehemaligen und der aktuellen Klubführung komplett verhärtet.

Der Streit erreicht zuletzt eine neue Eskalationsstufe, nachdem der Stadionbesitzer den Mietzins gemäss Informationen des FCS ab dem ersten Quartal 2021 verdoppelt hat. «Als die FC Schaffhausen AG dieser unberechtigten Forderung nicht nachgekommen ist und die betreffende Mietzinszahlung vorderhand zurückbehalten hat, wurde der Mietvertrag vermieterseits mit Wirkung per 31. März 2021 ausserordentlich gekündigt», heisst es in einer veröffentlichten Mitteilung auf der Website des Klubs. Zurzeit laufe ein Schlichtungsverfahren.

FCS-Präsident Klein: «Traurig zu sehen»

Eine Stellungnahme des Stadionbesitzers liegt derzeit nicht vor. Allerdings gilt es, anzumerken, dass die Stadionmiete gemäss Informationen des «Blick» im Zuge der Klubübernahme 2019 halbiert worden ist.

Nichtsdestotrotz verurteilt Schaffhausen-Präsident Roland Klein das Vorgehen der Stadionvermietung scharf: «Es ist traurig, zu sehen, wie die vorherige Eigentümerschaft dem Klub und seinen 15 Juniorenmannschaften mit dem Stadionentzug schadet. Wir möchten auch weiterhin den Stadtklub als eines der Aushängeschilder der Stadt und des Kantons führen. Dies wird uns aber unter diesen Umständen schlichtweg verunmöglicht.»