Bevor am Freitag zum Restpensum der Challenge League gestartet wird, scheint die wichtigste Frage fast beantwortet zu sein: Lausanne-Sport dürfte nach zwei Jahren in die Super League zurückkehren.
Der Vorsprung von 15 Punkten ist ein dickes Polster. Drei der vier Mannschaften, die für den direkten Aufstieg infrage kommen, sind in der 24. Runde schon am Freitag im Einsatz. Lausanne spielt in Wil, die Grasshoppers empfangen den bislang enttäuschenden FC Aarau, und Vaduz tritt daheim gegen Winterthur an. Kriens, einen Punkt hinter GC und Vaduz im 4. Rang liegend, trägt das Heimspiel gegen Schaffhausen am Samstagabend aus.
Lausannes Mannschaft, die unter Trainer Giorgio Contini sukzessive stabiler geworden ist, hatte auch ihre schwachen Momente. Erwähnt seien aus dem Herbst das 0:3 bei Aufsteiger Stade Lausanne-Ouchy, das 2:3 bei Schlusslicht Chiasso und das 0:2 daheim gegen Vaduz. Aber jede Niederlage verkrafteten die Waadtländer sofort. Kein Gegner trat mit einer ähnlichen Konstanz auf. Aus den fünf Spielen nach der Winterpause und vor dem langen Unterbruch holten sie 13 Punkte.
Auch der Auftritt im Cup-Viertelfinal vom letzten Sonntag spricht für die Lausanner. Sie waren dem FC Basel ebenbürtig. Die Niederlage nach Verlängerung war nicht zwingend.
Was kann GC?
Die Grasshoppers sind nach der vollständigen Auswechslung der Klubführung und der technischen Leitung das Fragezeichen der Liga. Die letzten Tage haben gezeigt, dass es im Traditionsklub immer noch gärt. Der neue Sportchef Bernard Schuiteman warf seinem Vorgänger Fredy Bickel in drei Fällen Versäumnisse und Unfähigkeit in administrativen und sportlichen Belangen vor. Es waren Dinge, die ein gut funktionierender Klub nicht an die Öffentlichkeit trägt. Bickel blieb die Replik nicht schuldig. Er konnte ziemlich plausibel darlegen, dass die Vorwürfe nicht gerechtfertigt sind – zumindest nicht alle drei. Was die Spieler nach den wirren Monaten und Jahren auf den Platz bringen, wird man sehen.
Seit der Saison 2018/19 ist der 2. Platz in der Challenge League für den Inhaber nicht mehr uninteressant. Im August wird zum zweiten Mal nach 2012 eine Barrage gespielt. Nach dem jetzigen Stand werden sich Vaduz, GC und Kriens um diesen Platz balgen. Vielleicht wird auch Winterthur noch eingreifen.