Super League Luzern-Sportchef Meyer: «Ich bin zufrieden mit mir»

SDA

17.12.2019 - 12:48

Der Zeitpunkt der Entlassung von Thomas Häberli als Trainer der FC Luzern hat Fragen aufgeworfen. Sportchef Remo Meyer hat nach eigenen Worten den Entscheid erst nach dem 2:1-Sieg gegen Basel gefällt.

Meyer sagte am Dienstag an einer Medienkonferenz in Luzern, er habe die Herbstrunde der Saison 2019/20 am späten Sonntagabend analysiert und danach dem Verwaltungsrat auf dem Dienstweg Häberlis Absetzung beantragt. Am Montagvormittag wurde die Entlassung in der Öffentlichkeit kommuniziert.

Trotz Meyers klarer Auskunft bleiben Fragen offen. Es fragt sich etwa, wieso Remo Meyer nach den sechs vorangegangenen Niederlagen in Serie noch das letzte Vorrundenspiel abwarten musste, um danach trotz der ausgezeichneten Leistung beim bemerkenswerten Sieg gegen den FCB zu dieser Erkenntnis zu gelangen.



Eigenartig bleibt in dem Zusammenhang auch die Tatsache, dass der Klub schon letzte Woche zu einer Medienkonferenz für diesen Dienstag einlud – wenn doch Häberlis Zukunft letzte Woche noch offen gewesen sein soll. Routinemässige Medienkonferenzen unmittelbar nach einer Saison oder nach einer Vorrunde vor der Winterpause sind auch bei allen andern Vereinen unüblich.

In aller Regel laden die Klubs die Medien nach der Sommerpause respektive nach der Winterpause ein, wenn die neuen Kader vorgestellt und die Ziele für die Saison oder für die Rückrunde formuliert werden können. So bleibt der Verdacht, dass die Klubleitung unter Präsident Philipp Studhalter die Medien im vorliegenden Fall einberufen hatte, um etwas Ausserordentliches bekanntzugeben: die von längerer Hand geplante Entlassung des Trainers.

Für Häberlis Nachfolge steht laut Remo Meyer eine «Schweizer Lösung» im Vordergrund. Es soll ein Trainer sein, der die Super League bereits gut kennt und der die Mannschaft sofort weiterbringen kann. Das erste Ziel sei es, ausreichend Abstand vom 9. Platz, dem Barrage-Platz, zu bekommen.

Meyer: «Ich bin zufrieden mit mir»

Thomas Häberli ist nach Markus Babbel und René Weiler bereits der dritte Trainer, den Meyer seit seinem Amtsantritt im Sommer 2017 entlassen hat. Der Sportchef hat nicht zuletzt auch deswegen bei den Luzerner Fans einen schweren Stand. Als der FCL am Dienstagvormittag die Pressekonferenz live auf Facebook streamt, sind viele «Meyer raus»-Kommentare zu lesen.

Meyer selbst will seine Arbeit zunächst nicht beurteilen. «Das müssen andere übernehmen», meint er. Um dann aber doch zu sagen: «Ich bin zufrieden. Ich bin meinen Weg gegangen und habe immer meine Meinung vertreten. Und ich hatte immer grosse Unterstützung von oben.» Auch die Resultate hätten gestimmt. «Das war auch nicht so schlecht mit dem dritten und fünften Platz. Wenn der FC Luzern in der oberen Tabellenhälfte steht, ist das okay. Und wirtschaftlich war das mit den Transfererträgen auch nicht so schlecht.»

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