Super League Aufsteiger Lausanne demütigt den FCZ – Penalty-Drama bei Remis zwischen Lugano und Sion

SDA

3.10.2020 - 21:25

0:4 war schon letzte Saison das häufigste Ergebnis der Niederlagen des FC Zürich. Mit diesem Resultat lassen sich die Zürcher von Aufsteiger Lausanne nicht nur bezwingen, sondern deklassieren.

Die Zürcher spielten in den ersten zwölf Minuten gut. Sie schienen die sukzessiven Fortschritte, die Trainer Ludovic Magnin in den Spielen in Bern (1:2) und gegen Lugano (2:2) ausgemacht hatte, fortführen zu können. Sie dominierten, und der Ex-Lausanner Benjamin Kololli erarbeitete sich eine gute Chance, die er aus spitzem Winkel nicht verwerten konnte.

Dann kam diese 12. Minute, in der die Waadtländer mit ihrem ersten Angriff in Führung gingen. Stjepan Kukuruzovic löste den Angriff mit öffnenden Pass zur Seite aus, Aldin Turkes schloss ihn aus kurzer Distanz. Kukuruzovic und Turkes hatten einst beim FCZ gespielt und nicht reüssiert. Am Samstag war Kukuruzovic, der Berner Oberländer, der auffälligste und wohl beste Mann auf dem Platz.

Das frühe Tor veränderte das Gesicht des Spiels komplett. Die Mannschaft von Trainer Giorgio Contini, mit vier Punkten aus zwei Spielen nach der Wiederaufstieg tipptopp gestartet, dominierte jetzt, wie sie nur wollte, und kam schon in der ersten Halbzeit zu Chancen für vier, fünf Tore. Es reichte bis zur Pause aber nur zum 2:0. Cameron Puertas erzielte es mit einem gewaltigen Schuss aus 25 Metern.

Durchgehend dominante Aufsteiger

In der zweiten Hälfte verwalteten die Waadtländer den Vorsprung auf die sicherste Weise: mit einem Spiel in der Platzhälfte des Gegners, mit weiterer Dominanz und weiteren Angriffen. Mitte der zweiten Hälfte, vor dem 0:3, kamen die Zürcher immerhin zweimal recht nahe an das Anschlusstor heran, aber hochkarätige Chancen waren es nicht. So wird Ludovic Magnin registrieren müssen, dass die Vorstellung auf der Pontaise ein schwerer Rückschritt war. Seine Mannschaft liess sich dominieren, wie es normalerweise nur einer Mannschaft aus einer unteren Liga passiert. Die Zürcher können die nun folgende Länderspielpause gut gebrauchen.

Anders die Lausanner. Sie spielten noch besser als beim Auftaktsieg gegen Servette. Die jungen Offensiven Cameron Puertas und Joël Monteiro, zwei Eigenkreationen, machten deutlich, dass sie die gewichtigen Abgänge von Andi Zeqiri und Dan Ndoye schon bald vergessen machen oder zumindest zu einem guten Teil kompensieren könnten.

Nach Penalty-Drama: Lugano – Sion endet 2:2-Unentschieden

Die Partie im Cornaredo benötigte etwas Anlaufzeit, wurde gegen Ende allerdings immer intensiver. Zwei Mal erarbeitete sich der FC Sion im Tessin einen Vorteil, zwei Mal zeigte die Mannschaft des ehemaligen Sittener Coach Maurizio Jacobacci eine Reaktion. Bis zum ersten Tor der Partie und dem ersten Sittener Treffer der gesamten Saison dauerte es in Lugano 40 Minuten.

Insgesamt 220 Minuten hatte sich Fabio Grosso auf ein Erfolgserlebnis seiner Spieler gedulden müssen, das 1:0 dürfte dafür exakt dem Matchplan des Italieners entsprochen haben. Gaëtan Karlen erkämpfte sich in der Hälfte der Tessiner den Ball von Stefano Guidotti, via Tosetti fand dieser 18 Meter vor dem Tor den Fuss von Anto Grgic, der mit einem genauen Flachschuss in die rechte Torecke traf.

Penalty-Drama in der Schlussphase

Dass auch das Heimteam gepflegten Fussball beherrscht, bewies Lugano zwölf Minuten nach der Pause. Stefano Guidotti (57.) traf nach Absatztrick von Sandi Lovric. Während bei den ersten beiden Tore die technischen Fertigkeiten des Spieler im Zentrum standen, war es bei Geoffroy Serey Dies Penaltytor (73.) und dem späten Ausgleich von Fabio Daprelà (82.) das Regelwerk.

Erst der dritte Sittener Penalty-Versuch landete durch Serey Die regelkonform im Tor, zuvor hatte Schiedsrichter Fedayi San den Penalty aufgrund zu früher Bewegungen von Lugano-Keeper Sebastian Osigwe zweimal wiederholen lassen, Daprelàs 2:2 wurde erst nach Konsultation des Videoschiedsrichter gutgeheissen.

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