In der Credit Suisse Super League wird gemäss einer Analyse mit durchschnittlich über 25 Stundenkilometer europaweit rekordverdächtig gesprintet. Vor allem ein Schweizer Verein ragt in Sachen Sprints heraus.
Die Experten des International Centre for Sports Studies (CIES) haben die durchschnittliche Sprintdistanz in 26 Ligen weltweit untersucht. Bei der Messung wurden nur Sprints gezählt, die mit mindestens 25,2 Stundenkilometern gemacht wurden.
Von den 492 untersuchten Mannschaften sprinteten pro Spiel nur vier Teams – beziehungsweise deren Spieler – jeweils durchschnittlich mehr als zwei Kilometer. Auf Rang vier ist AFC Bournemouth (Tabellenführer in der zweiten englischen Liga) mit insgesamt 2,01 Kilometer, etwas rassiger unterwegs ist noch der niederländische Verein SC Cambuur mit 2,06 Kilometer.
Auf Rang 2 findet sich YB wieder – die Berner Spieler jagen 2,21 Kilometer über den Platz. Fussballer laufen gemäss Auswertungen pro Spiel zwischen etwa zwischen zehn und elf Kilometer, sprich die Schützlinge von Coach David Wagner sind im Schnitt jedes fünfte Mal im Höchsttempo unterwegs. Nur bei Leeds United wird mit 2,23 Kilometer noch etwas mehr gesprintet. Weniger Speed bekommen die Zuschauer in Genf zu sehen. Die Profis von Servette sind durchschnittlich 1,47 Kilometer im Sprint-Modus unterwegs, der tiefste Wert hierzulande. Es unterstreicht auch, dass das Team von Alain Geiger mehr auf Ballbesitz-Fussball setzt.
Super League ist Tempo angesagt
Der Schweizer Fussball gehört gesamthaft gesehen nicht zu den europäischen Top-Ligen. Doch in Sachen Tempo macht uns niemand etwas vor. So kommt die Super League auf eine durchschnittliche Sprintdistanz von 1,70 Kilometer – Bestwert. Zum Vergleich: Am anderen Ende der Skala findet sich mit 1,26 Kilometer die Scottish Premiership wieder. Der höchste Wert auf Ebene der Big-5-Ligen wurde in der spanischen Liga (1,68 Kilometer) gemessen, der niedrigste in der deutschen Bundesliga (1,47 Kilometer).
Die Mär von den faulen Profis ist also hierzulande sicher fehl am Platz. Zumindest in Sachen Engagement und Wille sind die Super-League-Profis vorbildlich. Jetzt muss nur noch der Ball schneller rollen als anderswo, dann werden die Resultate sicher folgen.