Fussball-Talk Heimspiel Fussball-Talk Heimspiel: «Ohne neues Stadion müssen wir den Profifussball womöglich einstellen»

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12.11.2018

Anliker: «Wenn das Stadion nicht kommt, müssen wir unter Umständen den Profifussball einstellen»

Anliker: «Wenn das Stadion nicht kommt, müssen wir unter Umständen den Profifussball einstellen»

11.11.2018

Noch zwei Wochen bis zum Tag der Wahrheit für die Grasshoppers und den FC Zürich: Wird das neue Stadionprojekt abgelehnt, bietet Zürich in Zukunft wohl nur noch Platz für einen Verein im Profifussball. 


Die Gäste im Fussball-Talk: 

– Ancillo Canepa, FCZ-Präsident
– Stephan Anliker, GC-Präsident
– Mario Fehr, Regierungsrat Kanton Zürich und Sportminister
– Rolf Fringer, Teleclub-Experte


Es ist der dritte und wohl auch letzte Anlauf für ein neues Zürcher Fussballstadion: Am 25. November entscheidet das Stadtzürcher Stimmvolk über das neue Stadion und damit über die Zukunft von GC und dem FCZ. Im Fussball-Talk Heimspiel erklären die Präsidenten der beiden Vereine und Regierungsrat Mario Fehr, warum das neue Stadionprojekt für den Profifussball überlebenswichtig ist.

«Das Stadion ist die Perspektive»

GC-Präsident Stephan Anliker nimmt kein Blatt vor den Mund und macht deutlich, dass eine erneute Abstimmungsniederlage wohl nicht mehr verkraftbar wäre für die Fussballabteilung der Grasshoppers, die mit 27 Meistertiteln in der Schweiz noch immer die erfolgreichste ist: «Wenn das Stadion nicht durchkommt, mache ich momentan keine Prognose. Dann wird es sehr schwierig, es kann rasch gehen und wir müssen den Profifussball einstellen.» 

Das Hauptproblem dabei ist, dass die Perspektiven bei GC fehlen – «und das nicht erst seit gestern», wie der 61-Jährige erklärt. «Stand heute gibt es keine Leute mehr, die nochmals überbrücken werden. Seit 2008 wird ständig überbrückt und ständig Geld reingesteckt und jetzt hat es keine Leute mehr, die das tun wollen», so Anliker. Wird die Vorlage hingegen durchgewunken, glaubt er an eine rosige Zukunft für Zürich, weil das neue Stadion die Grundlage biete. «Das Stadion ist die Perspektive, eine Geschichte, an die man glaubt. Fussball ist sehr emotional und man muss daran glauben.»

Ins gleiche Horn bläst FCZ-Präsident Ancillo Canepa: «Es braucht einfach Perspektiven. Wir brauchen ein einigermassen verbindliches Datum, damit man überbrücken kann. Denn man überbrückt, weil man weiss, dass es ab dann besser wird.» Canepa appelliert an die Stimmberechtigten: «Will man auch in Zukunft Zürcher Spitzenfussball erleben, brauchen wir beide ein klares Ja.»

Vier Gäste – vier Gründe für ein neues Fussballstadion in Zürich:

Prominente Unterstützung

Auch der Zürcher Regierungsrat und Sportminister Mario Fehr schreibt der Stadionabstimmung für die Zukunft der beiden Verein entscheidende Bedeutung zu. «Selbstverständlich hat es Platz für zwei Zürcher Fussballklubs, aber nur wenn die Rahmenbedingungen auch stimmen.» Sollte das neue Stadion nicht kommen, erwartet Fehr eine Situation, die ein Klub wohl nicht überleben werde oder die beiden Vereine zusammenspannen müssten.

Das Zürcher Derby würde es nicht mehr geben, was der Regierungsrat bedauern würde. «Das Derby ist doch das Schönste. Am 2. Dezember ist wieder Derby und selbstverständlich werde ich hingehen. Und ich weiss jetzt schon, dass ich etwa sieben Winterpullover anziehen werden muss.» Und wenn Fehr sich vorstellt, dieses Duell in drei oder vier Jahren entspannt in einem «coolen» Stadion zu verfolgen, «wäre das doch ein Hit». Jeder Zürcher müsse doch so empfinden, fügt er an.

Auch Roger Schawinski, der sich in ähnlichen Angelegenheiten bisher zurückhielt, engagiert sich im prominent besetzten Pro-Komitee. «Als Journalist hab ich immer gesagt, ich gehe nicht in solche Komitees. Jetzt mache ich das, weil ich das Gefühl habe, das ist weder links noch rechts, weder oben noch unten, sondern einfach für Zürich.»

Heimspiel – Der Fussball-Talk in voller Länge

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