In der Super League entwickelt sich mehr und mehr eine neue Rivalität zweier Klubs. Nach der Horror-Attacke von Luganos Fabio Daprelà gegen St. Gallens Cedric Itten schiesst nun der Präsident der Tessiner verbal Richtung Ostschweiz.
Ein Foul erschütterte am 23. September die ganze Fussballschweiz. Fabio Daprelà vom FC Lugano säbelte St. Gallens Stürmer Cedric Itten auf brutale Weise um, der junge Stürmer riss sich dabei das vordere Kreuzband und das Innenband im rechten Knie und fällt lange aus – womöglich sogar bis Ende Saison.
Die St. Galler Klubführung um Präsident Matthias Hüppi und Sportchef Alain Sutter unterstellte dem Übeltäter Absicht und kündigte rechtliche Schritte gegen den Lugano-Verteidiger an. «Wir müssen dafür sorgen, dass jeder weiss, wenn er sich so auf dem Platz verhält, hat es Konsequenzen», sagte Sutter eine Woche nach dem Foul im Teleclub Fussball-Talk «Heimspiel».
Von der Disziplinarkommission wurde Daprelà schliesslich für sechs Spiele gesperrt, fünf davon hat er bereits abgesessen. Ob Itten gegen das Lugano-Raubein noch eine zivilrechtliche Klage einleiten wird, ist noch unklar.
Renzettis Verbalattacke gegen Hüppi und Sutter
Abgehakt ist die Sache wohl noch lange nicht. Auch nicht auf Seiten der Tessiner. Lugano-Präsident Angelo Renzetti sagt nun dem «Blick», dass er es übertrieben fand, wie die St. Galler auf Daprelàs Foul ragierte hatten. «Fabio wurde wie ein Verbrecher behandelt, er hat wahnsinnig gelitten», so der Lugano-Boss. Und weiter: «Alain Sutter und Matthias Hüppi denken, sie seien in der Schweiz zwei Fussballpäpste, nur weil sie beim TV gewesen sind.»
Eine Provokation in Richtung Ostschweiz. Doch nicht nur auf den FCSG ist Renzetti nicht gerade gut zu sprechen. Er fühlt sich allgemein benachteiligt. «Wenn zum Beispiel die FCB-Spieler hundert Fouls begehen, kriegen sie dafür zwanzig Gelbe Karten. Wir hingegen vierzig», sagt er und macht kein Geheimnis daraus, dass es ihm nicht passt, wie sich die Liga vermarktet und mit TV-Rechten umgeht: «Es kann nicht sein, dass überall in der Schweiz dieselben Regeln gelten. Wir Tessiner haben eine ganz andere DNA als die Deutschschweizer. Uns hier unten passt euer Veston nicht.»