Spektakel pur FCZ-Frauen gewinnen Playoff-Final gegen Servette nach Elfer-Krimi

Redaktion blue Sport

6.6.2022

Grosser Jubel bei den FCZ-Frauen.
Grosser Jubel bei den FCZ-Frauen.
Keystone

Die ersten Playoffs im Schweizer Fussball enden am Pfingstmontag mit dem Sieg der FCZ-Frauen gegen Servette Chênois. Nach 120 dramatischen Minuten (2:2) fällt die Entscheidung erst im Elfmeterschiessen.

Redaktion blue Sport

6.6.2022

Das Frauen-Team des FC Zürich macht das Double perfekt. Die Zürcherinnen gewinnen den Meisterschafts-Final in Lausanne gegen den Titelverteidiger Servette Chênois im Penaltyschiessen.

Der Final stand am Ende einer Meisterschaft, die in der entscheidenden Phase zum ersten Mal im Playoff-Modus ausgetragen wurde. An der Hierarchie vermochte die Neuerung vorerst nichts zu ändern. Titelverteidiger und Qualifikationssieger Servette Chênois stand seinem ersten Verfolger der Qualifikationsphase und der Vorsaison gegenüber.

Das ohne die gesperrte Schweizer Internationale Sandy Maendly angetretene Servette Chênois ging im Stade de la Tuilière durch Michèle Schnider in Führung (18.). Für die Luzernerin endete das Spiel vorzeitig. Nach einer Stunde wurde sie nach der zweiten Verwarnung des Feldes verwiesen. Die zurücktretende Martina Moser glich für die Zürcherinnen mit einem Foulpenalty aus (82.).

Verrückte Schlussphase und Penalty-Krimi

Die Schlussphase der regulären Spielzeit verliefen hektisch. Vorerst wurde der vermeintliche Siegestreffer der Zürcherinnen durch Fabienne Humm wegen Offside aberkannt, Sekunden vor dem Ende hatte die eingewechselte Spanierin Malena Ortiz auf Seiten der Westschweizerinnen mit einem Lattenschuss Pech.

In der Verlängerung ging Servette Chênois erneut in Führung. Die Kanadierin Alyssa Lagonia, die danach ebenfalls noch die Latte traf, stärkte die Hoffnung auf die erfolgreiche Titelverteidigung (99.). Doch die Zürcherinnen vermochten erneut zu reagieren. Humm traf per Kopf kurz vor dem Ende der ersten Hälfte der zusätzlichen Spielzeit. Im Penaltyschiessen behielten die Schützlinge von Trainerin Inka Grings, die Ende April schon Cupsieger wurden, mit 5:4 für sich. Für den Rekordmeister war es der 23. Titel.


Der Live-Ticker zur Nachlese

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  • Elfmeterschiessen

    🏆 Die FCZ-Frauen sind Schweizer Meister

    Jade Boho Sayo ist die tragische Figur. Die 35-Jährige scheitert als einzige Spielerin. Dachte man. Doch dann läuft Martina Moser in ihrem letzten Spiel der Karriere an und könnte mit einem verwandelten Elfmeter alles klarmachen. Aber sie scheitert an Torhüterin Pereira, die zuvor selbst zum Elfmeter antrat und eiskalt verwandelte. Doch danach scheitert auch Felber von Servette, sie haut das Leder über die Querlatte. Höbinger zeigt danach keine Nerven und macht den Sack für den FCZ doch zu. Was für ein Krimi.

  • 120.

    Die Meisterschaft wird im Penaltyschiessen entschieden

    Die Verlängerung endet wie bereits die reguläre Spielzeit 1:1 und damit geht es mit dem Gesamtskore von 2:2 ins Elfmeterschiessen. Das Spiel hat aber schon jetzt alles geboten, was den Fussball ausmacht. Schade, dass hier in wenigen Minuten ein Team im Tal der Tränen versinken wird.

  • 117.

    Terchoun kommt einen Schritt zu spät

    Der FCZ greift über den linken Flügel an, der Ball wird zur Mitte geflankt und dort kommt Terchoun einen Bruchteil von einer Sekunde zu spät und grätscht am Meister-Ball vorbei.

  • 113.

    Servette vergibt nächsten Hochkaräter

    Gleich noch eine Chance der Genferinnen. Plötzlich stehen sie nach einem Freistoss zu zweit alleine vor dem Kasten, Peng eilt heraus, verkürzt den Winkel gekonnt und verhindert so die Servette-Führung.

  • 112.

    Peng lenkt Schuss mirakulös an die Latte

    Alyssa Lagonia geht in den Abschluss, doch Peng bringt die Arme nach oben und lenkt den Ball an die Lattenunterkante.

  • 110.

    Techoun knapp am Tor vorbei

    Meriame Terchoun sorgt für einen Aufreger, schiebt die Kugel allerdings knapp am Tor vorbei und wie es scheint ging der Aktion ein knappes Abseits voran.

  • 105.+5

    ⚽ Fabienne Humm gleicht aus

    Fabienne Humm steigt nach einer Flanke am höchsten und nickt eiskalt zum 1:1 aus. Keine PR-Agentur hätte ein spannenderes Drehbuch für diesen Final schreiben können. Beste Werbung für den Frauen-Fussball, der hierzulande leider noch immer in den Kinderschuhen steckt.

  • 107.

    Der Ball rollt wieder

    Im Stade de Stade de la Tuilière geht es weiter. Stellt sich die Frage, wie sich die Spielerinnen nach dem Schockmoment wieder auf das Spiel konzentrieren können.

  • 104.

    🚑 Sorge um Servette-Spielerin Nakkach 

    Nach dem Tor überschlagen sich die Ereignisse. Die ausgewechselte Servette-Spielerin Élodie Nakkach liegt am Spielfeldrand und muss ärztlich versorgt werden. Eine Ferndiagnose ist nicht möglich, doch es scheint sich um einen ernsten Zwischenfall zu handeln. Das Spiel wird auch fünf Minuten nach dem Treffer noch nicht wiederangepfiffen. Eine Art Ambulanzwagen fährt vor und transportiert die betroffene Spielerin vom Platz.

  • 99.

    ⚽ Alyssa Lagonia schiesst Servette in Front

    Die 32-Jährige Alyssa Lagonia verwandelt eiskalt zum 2:1. Nach dem Torjubel bleibt sie liegen und muss sich an der Wade pflegen lassen.

  • 97.

    Verhaltener Start in die Verlängerung

    Nach dem Spektakel in den Schlussminuten der regulären Spielzeit gehen es die beiden Teams in der Verlängerung zunächst etwas ruhiger an. Aber das wird bestimmt nicht so bleiben.

  • ⏳ Wir gehen in die Verlängerung

    In den letzten Minuten geht es drunter und drüber. In der 82. Minute gleicht Martina Moser für den FCZ aus, danach erzielen die Zürcherinnen in der 92. Minute den vermeintlichen Siegtreffer, doch dem Treffer geht ein Abseits voran. In der 96. Minute schlägt es dann beinahe im FCZ-Tor ein, doch der Schuss von Ortiz klatscht an die Latte. Wenn das hier in diesem Stil weitergeht, dann könnten wir noch Stunden zuschauen.

  • 90.+6

    Servette Chênois mit Lattenknaller

    Servette Chênois kommt dem Last-Minute-Sieg ganz nah, doch der Ball landet an der Latte, danach ist Schluss. Wir gehen in die Verlängerung.

  • 90.+2

    Der FCZ trifft – aber die Abseitsfahne geht hoch

    Ganz heisse Szene, die FCZ-Frauen bejubeln den Treffer zum 2:1, doch der Jubel bleibt ihnen im Hals stecken, denn die Abseitsfahne geht zurecht hoch.

  • 90.

    Fünf Minuten Nachspielzeit

    Die Schiedsrichterin legt noch fünf Minuten drauf. Gelingt hier einem der beiden Teams noch der Lucky Punch oder gehen wir gleich in die Verlängerung?

  • 82.

    ⚽ Moser gleicht per Penalty aus

    Martina Moser bleibt im letzten Spiel ihrer Karriere eiskalt und gleicht für den FCZ per Penalty aus.

    Martina Moser verlädt Torhüterin Pereira.
    Martina Moser verlädt Torhüterin Pereira.
    Keystone
  • 76.

    Der FCZ drückt, doch Torchancen Fehlanzeige

    Die Zürcherinnen drücken zwar, aber sie schaffen es nicht, gefährlich vors Tor zu kommen. Man darf an dieser Stelle aber auch einmal die Spielerinnen von Servette loben, die aufopferungsvoll kämpfen und alles wegverteidigen.

  • 70.

    Noch spürt man nichts von der Überzahl

    Dass die Zürcherinnen mit einer Spielerin mehr auf dem Platz stehen, davon ist bislang noch nichts zu sehen. Doch natürlich zehrt es an den Kräften, wenn man mit einer Frau weniger dagegenhalten muss.

  • 61.

    🟨 🟥 Tor erzielt, Chance vergeben, Gelb-Rot

    Wenige Augenblicke nachdem sie das 2:0 liegen lässt, begeht Schnider ein Foul und sieht Gelb-Rot. Mit Tränen in den Augen verlässt sie das Spielfeld.

  • 59.

    Schnider vergibt Mega-Chance

    Nach schwachem Zweikampfverhalten der Zürcherinnen wird die völlig freistehende Schnider angespielt, doch sie lässt die Chance ungenutzt. Stark auch, wie FCZ-Torhüterin Peng pariert.

  • 🟨 Naomi Mégroz sieht nach Frust-Schubser Gelb

    Die 23-jährige FCZ-Spielerin lässt sich provozieren und schickt die Torhüterin von Servette mit einem Bodycheck zu Boden. Eine klare Gelbe Karte, aber der Oskar für die beste Showeinlage geht an Pereira.

  • 48.

    Nakkach muss nach Zweikampf gepflegt werden

    Rund zwei Minuten lässt sich Servette-Spielerin Nakkach an der Seitenlinie pflegen, dann kehrt die 27-jährige Marokkanerin zurück auf den Platz. Ob das lange gut geht? Wir hegen Zweifel.

  • 46.

    Und weiter gehts im Stade de la Tuilière

    In Lausanne sind die Spielerinnen zurück auf dem Platz, Bühne frei für Halbzeit zwei. Wir wünschen weiterhin viel Vergnügen.

  • 45.+1

    ⏳ Halbzeit im Playoff-Final

    Es ist noch nicht das Spiel der vielen Chancen, die beste hat Servette in ein Tor umgemünzt. Von den Spielanteilen her haben allerdings die Zürcherinnen leichte Vorteile. Daher könnte das noch eine richtig interessante zweite Halbzeit geben. Und vielleicht gibts heute sogar Nachschlag in Form einer Verlängerung und eines Penaltyschiessens. Was auch immer passiert, wir sind bereit und gleich wieder für dich da, wenn es mit Halbzeit zwei weitergeht.

  • 38.

    🟨 Torschützin Schnider sieht Gelb für Reklamieren

    Schnider will nicht wahrhaben, dass die Schiedsrichterin ein Foul gesehen hat und lässt es sie auch wissen. Keine gute Idee, dafür sieht sie den gelben Karton.

  • 31.

    Der FCZ übernimmt das Spieldiktat

    Die Zürcherinnen sind bestrebt, den Ausgleich zu erzielen. So richtig gefährlich wird es bis jetzt aber noch nicht. Dennoch liegt etwas in der Luft.

  • 24.

    Terchoun geht in den Abschluss

    FCZ-Angreiferin Terchoun wird lanciert und geht in den Abschluss. Ihr Aufsetzer ist aber eine leichte Beute für Torhüterin Pereira.

  • 18.

    ⚽ Michèle Schnider trifft zum 1:0 für Servette

    Die 21-jährige Schnider verwandelt die erste Servette-Chance eiskalt. Nach einer Hereingabe von Soulard braucht sie nur noch einzuschieben. Keine gute Figur gibt FCZ-Rechtsverteidigerin Fischer ab, die sich zu leicht abschütteln lässt.

    Michèle Schnider lässt sich nicht zweimal bitten und trifft zum 1:0.
    Michèle Schnider lässt sich nicht zweimal bitten und trifft zum 1:0.
    Keystone
  • 16.

    Erstmals wird es brandgefährlich

    Ein schnell und schnörkellos ausgetragener Konter sorgt für Gefahr. Doch in der Mitte klärt die Servette-Verteidigern die gefährliche Hereingabe stark zur Ecke, ansonsten stünde es jetzt wohl 1:0 für die Zürcherinnen.

  • 13.

    Der Speed ist da, die Genauigkeit noch nicht

    Eine gewisse Nervosität ist den Spielerinnen beider Teams anzumerken, es schleicht sich doch der eine oder andere Fehlpass ein. Kein Wunder, wird doch heute in einem einzigen Spiel die Meisterschaft entschieden. Immerhin stehen auch tatsächlich die zwei besten Teams der gesamten Saison im Final.

  • 8.

    Munteres Abtasten in den Startminuten

    Die beiden Teams sind in den ersten Minuten darauf bedacht, keine Fehler zu machen. Torchancen gibt es in den ersten sieben Minuten noch keine.

  • Die Aufstellungen

    Die Aufstellung von Servette Chênois.
    Die Aufstellung von Servette Chênois.
    Screenshot: srf.ch/sport
    Und so spielen die Zürcherinnen.
    Und so spielen die Zürcherinnen.
    Screenshot srf.ch/sport
  • Final-Vorschau: Rekordmeister FCZ fordert Titelverteidiger Servette Chênois

    Bei den Frauen war der Raum für Überraschungen bei der Playoff-Premiere mit Viertelfinals und Halbfinals grösser, aber am Ende setzten sich doch die beiden Besten der Regular Season durch.

    Mit Servette Chênois trifft im Lausanner Stade de la Tuilière der Qualifikationssieger und Titelverteidiger auf den ersten Verfolger und Rekordmeister FC Zürich. Die ersten beiden Duelle der Saison-Dominatorinnen liegen schon eine Weile zurück: im letzten August siegte der FCZ und im Februar gab es ein Unentschieden.

    Das internationaler aufgestellte Servette Chênois strebt den zweiten Titel an. Der FC Zürich hat wenige Wochen nach dem Cupsieg den 23. Meistertitel im Visier, den zehnten unter dem jetzigen Namen. In ihren Reihen zählen die Zürcherinnen fünf Spielerinnen, die für die anstehende Schweizer EM-Vorbereitung aufgeboten sind, unter ihnen Fabienne Humm und Rahel Kiwic, die beide über 70 Länderspiele bestritten haben.

    Ab der übernächsten Saison wird auch der Meister im Schweizer Männerfussball in einer Best-of-3-Serie zwischen dem Ersten und dem Zweiten der Qualifikation ermittelt.