Auf eigene Faust Spielergewerkschaft will alle Spieler auf Covid-19 testen lassen

pat

16.7.2020

YB-Goalgetter Jean-Pierre Nsame im Duell mit Servettes Vincent Sasso. Werden auch sie schon bald auf Covid-19 getestet?
YB-Goalgetter Jean-Pierre Nsame im Duell mit Servettes Vincent Sasso. Werden auch sie schon bald auf Covid-19 getestet?
Bild: Keystone

Bereits vor dem Restart hat die Spielergewerkschaft SAFP das Sicherheitskonzept der Liga als mangelhaft kritisiert. Die diversen positiven Coronafälle haben nun offenbar das Fass zum Überlaufen gebracht.

«Es ist das Mindeste, dass alle Spieler, Trainer und Betreuer, welche bei Trainings anwesend sein werden, vor dem Trainingsstart auf Covid-19 getestet werden, und das soll für alle Klubs der SFL (Anm. d. Red.: Swiss Football League) schweizweit gelten», forderte die SAFP schon vor dem Restart. Zugelassen werden sollten folglich nur diejenigen, welche einen negativen Test vorweisen können. Die Forderung der Spielergewerkschaft fand bei den Verantwortlichen der Liga aber kein Gehör.

Beim Onlineportal «Nau» übt SAFP-Präsident Lucien Valloni nun harsche Kritik: «Seit Anfang der Coronakrise wurden wir von der Liga in Gesundheitsfragen übergangen.» Nach dem ersten Coronafall im Schweizer Profifussball wiederholte die SAFP die Forderung, alle Spieler der SFL zu testen, damit man auf der Basis der Ergebnisse die notwendigen Entscheidungen bezüglich des weiteren Spielbetriebs treffen könne.

«Wir haben Kontakt mit mehreren Labors aufgenommen»

So weit ist man in der Schweiz aber noch immer nicht, was auch diverse Spieler verärgert. Sion-Star Pajtim Kasami fand am Mittwoch besonders deutliche Worte, was er von der ganzen Situation hält.



Nun will die SAFP, welche die Interessen der Spieler vertritt, selbst aktiv werden: «Wir haben Kontakt mit mehreren Labors aufgenommen», sagt Valloni gemäss «Nau». Ihr Ziel sei es, dass man ein Labor finde, «in dem unsere Mitglieder Coronatests machen können – kostenlos». Die Kontaktaufnahme habe bereits am Mittwoch begonnen.


Über 570 Spieler der beiden höchsten Spielklassen in der Schweiz sind Mitglied der SAFP. Was, wenn weitere Teams von positiven Fällen betroffen sind? Eine Fortsetzung der Liga wäre wohl kaum noch zu verantworten. Es wäre ein Jammer, selten war die Liga spannender, aber die Gesundheit der Spieler geht vor. In diesem Punkt sind sich ja schliesslich alle einig.

Brisante Spiele am Donnerstagabend

Zumindest heute Abend werden die Zuschauer sicher noch auf ihre Kosten kommen. Das gestern um 24 Stunden nach hinten verschobene Abstiegskampf-Duell zwischen Xamax und Sion (18:15 Uhr auf Teleclub) und das Spiel zwischen Meisterkandidat St. Gallen und Luzern, notabene der besten Mannschaft im Jahr 2020, finden statt (20:30 Uhr auf Teleclub).



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