Super League Trotz 4:0-Sieg: Brodelt's beim FCB weiter?

bam

9.2.2020

Karli Odermatt (links) und Ruedi Zbinden wählen den Weg über die Medien, um eine Kritik zu äussern.
Karli Odermatt (links) und Ruedi Zbinden wählen den Weg über die Medien, um eine Kritik zu äussern.
Bild: Keystone

Der FC Basel präsentiert mit dem 4:0-Sieg gegen Zürich eine eindrückliche Antwort auf die letzten zwei Niederlagen gegen YB und St. Gallen. Basel bleibt im Meisterrennen, doch intern wird dieser Sieg wohl kaum einen Turnaround bedeuten.

Die Erleichterung ist Marcel Koller nach dem 4:0-Erfolg gegen den FCZ ins Gesicht geschrieben. Zuletzt gab es immer wieder öffentliche Kritik gegenüber dem Basel-Trainer. Sogar Klublegende Karli Odermatt wetterte in einer Talksendung bei «Tele Basel» über Spieler und Trainer. Er sagte unter anderem: «Ich weiss nicht, warum nicht gewechselt wurde. Das weiss nur der Trainer. Jetzt muss was von Koller kommen!»

Die Teleclub-Experten Philippe Montandon und Rolf Fringer sind sich einig, dass diese Kritik nicht öffentlich geäussert werden darf. «Du darfst sehr kritisch gegenüber Spieler und Trainer sein, aber dann besprich es mit den Betroffenen persönlich», sagt Montandon. Für Fringer sei Odermatts Gerede «Stammtisch-Niveau». Das schwäche die Position des Trainers. «Man weiss, dass Odermatt der Einflüsterer von Präsident Bernhard Burgener ist. Mit dem Einflüstern hat er aber jetzt aufgehört. Odermatt sagt es jetzt laut, damit es jeder hört.»

Koller bleibt gelassen

Die eindrückliche Antwort lieferte Kollers Mannschaft im Letzigrund. Die starke Basler Defensive liessen den Zürchern keinen Spielraum. In der Offensive brillierte Fabian Frei mit einem Hattrick. Das erste Tor schoss der Mittelfeldspieler gleich nach zwölf Sekunden. 

Ist das der Turnaround? Koller hat bewiesen, dass er trotz öffentlichem Druck und Geschwätz ruhig bleiben und arbeiten kann. «Seit ich beim FC Basel bin, wird geredet», sagt Koller gelassen im Interview mit «Teleclub». 

Intern wird es wohl noch zu weiteren Diskussionen kommen. Vor dem Spiel gab es für Odermatt eine Retourkutsche von Sportchef Ruedi Zbinden. «Ich finde, eine Person, die im Klub drin ist, im Verwaltungsrat oder auch angestellt, die muss auch aufpassen, was sie vor dem Mikrofon sagt. Die Aussage war sicher nicht gut», sagt Zbinden zum «Teleclub». «Ich denke, das muss man im kleinen Kreis besprechen, er kann mich anrufen. Aber gegen aussen finde ich das gar nicht gut.» Doch auch Basels Sportchef wählt den Weg über die Medien. Denn ein Gespräche habe zwischen den beiden noch nicht stattgefunden.

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