Mit einem imposanten Auftritt setzt der FC Sion im Barrage-Hinspiel bei Thun ein deutliches Zeichen. Die Walliser halten nichts von einem Ausflug in die Challenge League, sollten sich aber vor einer zu frühen Feier hüten.
4:1. Von einem solch deutlichen Resultat hatte man im Wallis am Donnerstag nicht zu träumen gewagt. Auf den nervösen Saisonabschluss folgte in Thun aber kein mentaler Hochseilakt, sondern ein Paukenschlag der beeindruckenderen Sorte. Was Sion in der Stockhorn Arena ablieferte, war ein abgeklärtes, eiskaltes Schauspiel des Willens und ein klares Nein zur Challenge League.
Noch sollten sich die Walliser aber hüten, den Champagner kaltzustellen. Trotz Drei-Tore-Vorsprung und Heimrecht im Rückspiel ist Sion alles andere als der definitive Sieger dieser Barrage. Das zeigt ein Beispiel aus der jüngeren Vergangenheit.
Challenge League trotz 4:0-Führung im Hinspiel
Fast auf den Tag genau zwei Jahre ist es her, da stürmte schon einmal eine Auswärtsmannschaft zu einem euphorischen Triumph im Barrage-Hinspiel. Am 30. Mai 2019 eroberten zielstrebige Aarauer die Maladière in Neuchâtel und schlugen Super-Ligist Xamax auf heimischem Boden mit 4:0.
Drei Tage später stand im Aarauer Brügglifeld alles bereit für die grosse Aufstiegsparty. Und wer konnte es ihnen verübeln – die ganze Schweiz erwartete eine klare Angelegenheit. Nach Toren von Serey Die, Oss, Ademi und Tréand stand es nach 90 Minuten aber plötzlich 4:0 für die Gäste aus der Westschweiz.
Ein Alptraum-Szenario für die Gastgeber, die daraufhin auch noch das Penaltyschiessen mit 4:5 aus der Hand gaben und das Projekt Aufstieg ungläubig begraben mussten.