Wie weiter in Basel?Wie sicher sitzt Wicky noch im Sattel, Herr Streller?
Martin Abgottspon
15.3.2018
Nach einem weiteren blamablen Unentschieden gegen Lausanne stellt sich in Basel einmal mehr die Frage nach dem Trainer. Sportchef Marco Streller hat zu dieser Diskussion weiterhin eine klare Haltung.
«Veryoungboysen» kennt mittlerweile jeder. Aber wussten Sie, dass es auch «verbaseln» gibt? «Verbaseln» steht im Duden als Synonym für verbocken, verbummeln, vergessen, verlieren, verschlafen, verschlampen, verschwitzen, oder versieben. Verben, welche die letzten Auftritte des FC Basels in der Meisterschaft ziemlich gut umschreiben.
Erst das 0:1 gegen Luzern, am Mittwochabend ein mageres 1:1 in Lausanne. 16 Punkte liegt der Serienmeister hinter den Bernern. Der Titel scheint derzeit unerreichbar. In der Champions League hat man zwar eine gute Gruppenphase und ein sensationelles Rückspiel beim Achtelfinal in Manchester gezeigt, ausgeschieden ist man trotzdem. Und da man auch im Cup-Halbfinal gegenüber YB den Kürzeren zog, könnte diese Saison erstmals seit acht Jahren ohne Titel enden.
Die Suche nach Erklärungen
Die grosse Ratlosigkeit ist längst eingekehrt. Auch Marco Streller sucht nach dem 1:1 in Lausanne nach Gründen für die Durststrecke: «Es ist mir unerklärlich, wie man den Sieg nach einer 1:0-Führung aus der Hand geben konnte. Es stand genug Routine auf dem Platz», wie er gegenüber «20 Minuten» sagt.
«Es ist einfach der Wurm drin,» fährt der Sportchef fort. «Ich war ja auch Spieler und kenne solche Phasen. Du musst auf dem Rasen die Antwort geben. Aber das funktioniert bei uns im Moment nicht. Wir sprechen seit drei Wochen vom Befreiungsschlag, und er kommt einfach nicht. Aber ich sehe, dass der Trainer seinem System treu bleibt. Und ich hoffe, in ein, zwei Jahren sagen zu können, dass es richtig war, dass wir von Clubseite her ruhig geblieben sind.»
Das Treuebekenntnis
Damit leitet Streller auch gleich selber dazu über, dass Trainer Raphael Wicky weiterhin in keinster Weise in Frage gestellt wird. «Die Mechanismen in diesem Geschäft kennen alle. Die kenne ich. Die kennt Raphael Wicky. Wir haben den Cup-Halbfinal erreicht und haben eine sensationelle Champions League gespielt. Die Mannschaft hat bewiesen, dass sie es kann, und das hat auch der Trainer. Und darum kann ich guten Gewissens sagen: Raphael Wicky ist kein Thema», sagt Streller.
Und weiter: «Aber wir brauchen Resultate – ich für meine Person auch – so funktioniert der Fussball. Unser Ziel ist, dass wir mit Raphael Wicky in die nächste Saison gehen und erfolgreich sein können.»
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