Challenge League Yakin: «Wer in der Vergangenheit lebt, der lebt nicht»

Luca Betschart

10.8.2019

Ausgerechnet der bei GC 2018 geschasste Murat Yakin fügt dem Schweizer Rekordmeister die erste Saisonniederlage zu. Besondere Genugtuung verspürt der 44-Jährige nach dem Sieg im Letzigrund aber nicht.

Nach drei Siegen aus den ersten drei Spielen gibt der Grasshopper-Club am vierten Spieltag der Challenge League erstmals Punkte ab. Gegen den FC Schaffhausen verlieren die Zürcher zu Hause 0:1 und verpassen es, die Tabellenführung weiter auszubauen.



«Wir waren heute einfach nicht genug effizient. Wir spielten uns zwar genug Chancen heraus, konnten sie aber nicht verwerten», sagt GC-Mittelfeldspieler Petar Pusic nach dem Schlusspfiff gegenüber «Teleclub». Solche Spiele gehören allerdings dazu. Der 20-Jährige will den Rückschlag nicht zu schwer nehmen: «Das ist ein Zeichen, dass diese Saison nicht ein Spaziergang wird. Dass wir von Woche zu Woche hart arbeiten müssen, damit wir einen Sieg nach Hause bringen können.»

Denn jedes Wochenende in der Favoritenrolle zu sein, sei nicht immer ganz einfach. «Alle geben gegen uns 150 Prozent und wollen unbedingt gewinnen. Das hat Schaffhausen heute geschafft.»

Yakin: «Das muss man abhacken können»

Schaffhausen-Trainer Murat Yakin sah vor allem in der Steigerung in der Defensive den erfolgsbringenden Faktor: «Wir haben diszipliniert gespielt und verteidigt. Wir wussten, wie schnell die GC-Offensive ist.» In der eigenen Offensivabteilung sieht er indes noch Verbesserungspotential. «Offensiv kam ein bisschen wenig. Aber je länger das Spiel ging, desto mehr versuchten wir, unser Glück zu finden. Und in einer Aktion ist uns das dann gut gelungen.»

Yakin spricht die 65. Minute an, als der Zürcher Marko Basic Gegenspieler Danilo Del Toro nur noch mit einem Foul stoppen kann und vorzeitig vom Platz fliegt. Sessolo verwandelt den fälligen Elfmeter souverän und sorgt mit dem einzigen Treffer der Partie für die Entscheidung.

Für den FCS ist der Auswärtssieg im Letzigrund gleichbedeutend mit dem ersten Vollerfolg der noch jungen Saison. Das dieser ausgerechnet gegen den ehemaligen Arbeitgeber gelingt, ist für Yakin allerdings keine besondere Genugtuung. «Nein, nein. Ich glaube, da sind wir Profi genug. Was man im Sport in der Vergangenheit erlebt, muss man abhacken können», sagt Yakin im Interview. Die schönen Momente solle man mitnehmen, aber immer vorwärts schauen. Denn: «Wer in der Vergangenheit lebt, der lebt nicht.»

Zurück zur StartseiteZurück zum Sport