YB gegen Basel ist der Hit der 8. Runde in der Super League. Wenn nicht im letzten Moment schlechte Botschaften von Teams kommen, wird am Weekend erstmals seit sieben Wochen eine Vollrunde gespielt.
Die Coronavirus-Pandemie hat im Schweizer Profifussball vieles durcheinandergebracht. Nur in den ersten drei Runden der Meisterschaft fanden alle Spiele zu den vorgesehenen Terminen statt. In den Klubs freute man sich darauf, dass ab Anfang Oktober wieder in bis zu zwei Dritteln gefüllten Stadien würde gespielt werden können. Die Schutzmassnahmen aller Klubs wurden von den jeweiligen Kantonen genehmigt. Aber schon sehr rasch gingen die Billetschalter und die Stadioneingänge wieder zu – zuerst in Bern auf eine regierungsrätliche Verfügung, bald darauf in der ganzen Schweiz auf Geheiss des Bundesrats. Die Kosten für die Schutzkonzepte überstiegen hier und dort die Einnahmen aus den höchstens zwei Heimspielen, die die Klubs mit stattlichen Zuschauerzahlen durchführen konnten.
Ab der vierten Runde verunmöglichten Infektionen und Quarantäne-Massnahmen den Spielbetrieb nach Programm. In der 4. Runde musste ein Match (das mittlerweile nachgeholte Zürich – Basel) verschoben werden. In der 5. Runde fielen zwei, in der 6. Runde sogar vier Spiele aus. In der 7. Runde, dem letzten Umgang vor der November-Länderspielpause, mussten zwei weitere Spiele verlegt werden.
Da die Klubs sehr unterschiedlich stark von den Verschiebungen getroffen wurden, ist die Tabelle der Super League zurzeit so unübersichtlich wie nie zuvor. Der FC St. Gallen konnte bislang das volle Pensum von sieben Spielen absolvieren, während Servette und Sion erst viermal im Einsatz waren. Es ist ausnahmsweise sinnvoll, eine Rangliste nach Verlustpunkten zu erstellen. Diese sieht so aus: 1. Lugano und YB je 6 Verlustpunkte. 3. Lausanne 7. 4. Basel, Servette und Zürich je 8. 7. Sion 9. 8. St. Gallen 10. 9. Vaduz 13. 10. Luzern 16.
Wenn von jetzt an alles nach Programm läuft, werden bis zum 9. Dezember die verschobenen Spiele nachgeholt sein. Alle bis auf Lugano – YB. Dieser Match ist noch nicht neu angesetzt, weil die Berner in den folgenden drei Wochen jeweils am Donnerstag in der Europa League spielen.
YB Co-Leader trotz Torflaute
In ihrer Meistersaison 2018/19, in der sie fast alle Rekorde der Super League brachen, erzielten Young Boys 99 Tore, 2,75 Tore pro Spiel. Es ist ein frappanter Unterschied zu den durchschnittlich 0,83 Toren der Berner in der laufenden Saison. Die Spitzenposition, die sie zusammen mit Lugano einnehmen, verdanken sie dem bislang vorzüglichen Defensivspiel. Die Mannschaft von Trainer Gerardo Seoane spielte viermal zu null und liess pro Match nur 0,33 Gegentore zu.
Der FC Basel muss am Samstagabend (20.30 Uhr) in Bern geschwächt antreten. Nebst etlichen verletzten Spielern, unter ihnen Taulant Xhaka, fehlen Silvan Widmer und Goalie Djordje Nikolic nach positiven Coronavirus-Tests. Nach dem viel beachteten Zuzug von Pajtim Kasami haben die Basler zweimal gespielt. Sie gewannen in St. Gallen, verloren aber in Zürich.
Die Super-League-Spiele vom Samstag im Überblick:
Luzern – Vaduz. – Samstag, 18.15 Uhr. – SR Jaccottet. – Absenzen: Lucas (gesperrt), Burch und Binous (beide verletzt); Wieser (verletzt). – Fraglich: Grether und Owusu; Gajic, Simani und Schmied. – Statistik: In ihren insgesamt elf Spielen haben Luzern und Vaduz noch keinen Sieg zustande gebracht. Es wird das Duell zwischen dem Zweitletzten und dem Letzten. Beiden ist zugutezuhalten, dass sie im Startprogramm hart gefordert wurden: beide mit Auswärtsspielen gegen Basel und YB und dem Heimspiel gegen St. Gallen. Die Vaduzer holten aus zwölf Duellen mit Luzern nur vier Punkte (durch vier Unentschieden), als sie ab 2014 vier Saisons lang in der Super League mittaten.
Young Boys – Basel (Duelle der letzten Saison: 1:1, 0:3, 2:0, 2:3). – Samstag, 20.30 Uhr. – SR San. – Absenzen: Martins, Spielmann, Lauper und Petignat (alle verletzt); Xhaka, Bunjaku, Zuffi, Marchand, Dimitriou (alle verletzt), Widmer, Nikolic und Van der Werff (alle krank/Quarantäne). – Statistik: Anders als in ihren drei Meistersaisons sind die Young Boys derzeit in Spiele mit wenig Toren involviert. Die Berner spielten dreimal 0:0, und die drei Siege bewerkstelligten sie mit insgesamt 5:2 Toren. Der Spielkalender und die verschobenen Partien wollen es, dass YB am Samstag im siebten Spiel zum fünften Mal im Wankdorf spielt, während die Basler zum vierten Mal in sechs Partien auswärts antreten. In der vergangenen Saison war Basel die einzige Super-League-Mannschaft, die es in den vier Spielen gegen die Young Boys auf eine positive Bilanz brachte (zwei Siege in Basel, je ein Remis und eine Niederlage in Bern).
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