Schweizer WM-GegnerBrasilien ist dank Tite wieder auf Kurs
SDA
5.6.2018 - 07:26
Brasilien, der erste Schweizer Gegner an der WM in Russland, ist dank Trainer Tite wieder auf Kurs.
Brasilien, Schweiz, Serbien und Costa Rica. Das tönt aus internationaler Sicht nicht wahnsinnig spektakulär. Doch diese Gruppe E hat es in sich. Sie ist, nimmt man das aktuelle FIFA-Ranking zum Nennwert, die so genannte Hammer-Gruppe, die es an jeder WM gibt. Die vier Teams kommen zusammen auf 68 Ranglisten-Punkte. Weniger als die Teams in jeder anderen Poule. Sie vereint als nur eine von zwei Gruppen zwei Top-Ten-Teams, und Serbien, gemäss Ranking der Aussenseiter, ist als Nummer 35 deutlich besser klassiert als die anderen Mannschaften aus dem Los-Topf 4.
Trotz dieser Zahlen ist die Gruppe E aber wahrscheinlich nicht ganz so homogen, wie ein Blick auf die Weltrangliste vermuten lässt. Zumindest nicht an der Spitze. Brasilien, die Nummer 2 im FIFA-Ranking, ist der grosse Favorit auf den Gruppensieg. Diesen Anspruch leiten die Südamerikaner auch aus der Vergangenheit ab. 1978 beendeten sie die WM-Vorrunde letztmals nicht auf dem 1. Platz. Und von den letzten 36 WM-Gruppenspielen verloren sie nur eines - 1998 gegen Norwegen, als es für Brasilien um nichts mehr ging.
Tite bringt Brasilien zurück auf die Erfolgsspur
Brasilien tat sich schwer, die Blamage von der Heim-WM 2014 zu verarbeiten. Nach dem 1:7 im Halbfinal gegen Deutschland scheiterte zunächst Dunga als Nationaltrainer am Wiederaufbau. Erst unter dem in Europa kaum bekannten Tite, der seine grössten Erfolge in São Paulo mit Corinthians feierte, gelang dem Rekord-Weltmeister der Umschwung. Als erstes Team qualifizierte sich Brasilien für die WM in Russland, nachdem die Copa America 2016 mit einem Vorrunden-Out hinter Peru und Ecuador sowie der Entlassung von Dunga geendet hatte.
Die Brasilianer spielen unter Tite kompakter als zuvor und haben ein Mittelfeld, das nicht nur zum Zaubern da ist. Real Madrids Casemiro ist auch in der «Seleção» für die undankbare, aber wertvolle Defensivarbeit vor der Verteidigung zuständig. Aussergewöhnliche Techniker hat die Mannschaft (wie immer) mehr als genug, wobei der wiedergenesene Neymar als Dreh- und Angelpunkt heraussticht. Mit ihm bilden Philippe Coutinho und der erst 20-jährige Gabriel Jesus den Sturm.