Fünf Gründe Deshalb kommt die Nati weiter – oder eben nicht

Luc Helmink

31.5.2018

Das Ziel von Vladimir Petkovic ist klar: Die K.o.-Phase muss machbar sein.
Das Ziel von Vladimir Petkovic ist klar: Die K.o.-Phase muss machbar sein.
Bild: Keystone

Innerlich zerrissen ist er, unser Arbeitskollege und Gastautor Luc Helmink. Auf die Frage, ob er an ein Weiterkommen der Nati in die K.o.-Phase glaube, ist er kaum zu bremsen – und setzt zum Vortrag an, bevor er wieder das Weite sucht. Hier das abgetippte Resultat.

Die Nati schaffts, weil ...

1. Vladimir Petkovic vertraut seit Amtsantritt auf den gleichen Stamm an Spielern. Die Mannschaft ist erfahren und eingespielt. Kontinuität zahlt sich an grossen Turnieren aus. 

2. Dass die Schweiz im ersten Gruppenspiel auf Brasilien trifft, ist ein Vorteil. Die Zauberkicker vom Zuckerhut könnten den Turnierstart verschlafen und der Nati einen Auftakt nach Mass bescheren.

3. Xherdan Shaqiri will bei einem Top-Club unterkommen. Nach der verkorksten Saison mit Stoke City muss sich das Basler Kraftpaket auf internationalem Parket beweisen und das wird er.

4. Lara Gut macht unseren Krieger wieder stark. Valon Behrami schwebt auf Wolke 7 und wird der Nati die nötige Aggressivität verleihen.

5. Die Mannschaft der Serben ist schon fast traditionell ein Pulverfass. Die Truppe von Mladen Kristajic könnte einmal mehr an sich selbst scheitern. Zudem ist die rechte Abwehrseite mit Ivanovic und Rukavina schlicht ungenügend.

Wir fahren nach der Vorrunde nach Hause, weil ...

1. Offensiv sind die Schweizer einfach zu schwach. Keiner der nominierten Stürmer hat internationales Format. Lässt Petkovic den formstarken Mario Gavranovic auf der Bank versauern, wird es eng.

2. Petkovic hat es verpasst, der Mannschaft neues Blut einzumischen. Kevin Mbabu oder Christian Fasnacht hätten nach ihrer Saison zwingend in die Nati integriert werden müssen.

3. Die Innenverteidigung der Nati bereitet mir Sorgen. Fabian Schär ist mit La Coruña abgestiegen, Akanji hat den Tritt bei Dortmund zwar gefunden, doch von überragenden Leistungen kann man nicht sprechen und Johan Djourou dirigiert in Antalya die drittschlechteste Abwehrreihe der türkischen Süper Lig.

4. Das südamerikanische Starensemble Brasiliens ist der grosse Turnierfavorit. Die Seleção ist offensiv wie defensiv überragend besetzt. Die Schweiz wird mit dieser Qualität überfordert sein.

5. Wenn die Serben auch nur einigermassen ihr Potenzial abrufen, sind sie eine Nummer zu gross für die Schweizer. Das von Laien unterschätzte Mittelfeld der Osteuropäer um Matic, Lajic und Milinkovic-Savic ist etwas vom Besten, was es derzeit im Weltfussball gibt (hier mehr dazu).

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