EM-Prämien Deutsche erhalten 400'000 Euro für EM-Titel, Schweizer hüllen sich in Schweigen

Von Patrick Lämmle

25.6.2021

Sie wissen, wieviel Prämie sie bekommen: Granit Xhaka und Haris Seferovic.
Sie wissen, wieviel Prämie sie bekommen: Granit Xhaka und Haris Seferovic.
Bild: Getty

An einer Fussball-EM geht es um Ruhm und Ehre. Und um eine Menge Geld. Dieses fliesst in die Kassen der Verbände und von dort je nachdem auch weiter auf die Konten der Spieler. Ein Überblick.

Von Patrick Lämmle

Es ist eine grosse Ehre, wenn man sich das Nationaltrikot überstülpen darf. Und für die Topstars sind die Prämien, die sie in ihren Nationalteams einspielen können, ein schönes Taschengeld – mehr nicht. Für die Verbände selbst sind die Einnahmen allerdings überlebenswichtig und auch für Spieler, die nicht zur internationalen Crème de la Crème zählen, kann der Bonus ins Gewicht fallen.

Egal ob Frankreich, die Schweiz oder Nordmazedonien. Sie alle haben alleine für die Teilnahme an der EM 9.25 Millionen Euro erhalten. Für Siege und Remis fliesst weiteres Geld auf die Konten. So haben die Schweizer (ein Sieg, ein Remis, eine Niederlage) bereits zusätzliche 1.5 Mio. Euro dazuverdient, weitere 1.5 Mio. gibts, weil sie es ins Achtelfinale geschafft haben. Ein Sieg über Frankreich wäre weitere 2.5 Mio. Euro wert (siehe Übersicht weiter unten).

Preisgelder bei der Europameisterschaft

  • Antrittsprämie: 9.25 Mio. Euro pro Nation (=> 222 Mio. Euro)
  • Gruppenphase: 1 Mio. Euro pro Sieg, 500’000 Euro pro Remis (=> 36 Mio. Euro)
  • Achtelfinale: 1.5 Mio. Euro (=> 24 Mio. Euro)
  • Viertelfinale: 2.5 Mio. Euro (=> 20 Mio. Euro)
  • Halbfinale: 4 Mio. Euro (=> 16 Mio. Euro)
  • 2. Platz: 5 Mio. Euro
  • Europameister: 8 Mio. Euro

Schweizer nicht auskunftsfreudig

Wie viel von diesen Preisgeldern an die Spieler weiterfliessen, das ist Sache der jeweiligen Verbände. So ist nicht bekannt, ob Xhaka und Co. bereits genug Geld gescheffelt haben, um sich ein neues Auto zu kaufen oder ob es lediglich zu einem weiteren Friseurbesuch reicht. Stefan Baumgartner, Medienkoordinator der Schweizer Nati, schreibt auf Anfrage von «blue News»: «Die genauen Zahlen kommunizieren wir nicht.» 

Vor der EM erklärte Nati-Direktor Pierluigi Tami, dass die Spieler 25 bis 50 Prozent weniger erhalten, als wenn die EM ohne Corona hätte stattfinden können. Die Spieler erhielten auch keine Punkteprämien. Geld gebe es nur, wenn sie ihre Ziele erreichen würden. Mit dem Achtelfinal wurde nun wohl ein erstes Etappenziel erreicht.

An der EM 2016 erhielt dem Vernehmen nach jeder Nati-Spieler rund 100'000 bis 150'000 Euro für die Achtelfinal-Qualifikation. Wahrscheinlich bewegt man sich auch an dieser Euro in ähnlichen Sphären, denn die Uefa schüttet zwar weniger aus als ursprünglich geplant – und doch mehr als je zuvor. Sollten die Schweizer die EM gewinnen, dann dürften sie auf jeden Fall mit einer ordentlichen Stange Geld rechnen.

Italiener und Deutsche packen aus

Die Italiener etwa – sie haben weniger Mühe über Geld zu sprechen als die mit dem Bankgeheimnis vertrauten Schweizer – würden im Falle eines EM-Gewinns 250'000 Euro pro Kopf an Prämien erhalten.

Die Nationalspieler Deutschlands dürften sich im Falle eines EM-Triumphs gar über fürstliche 400’000 Euro freuen. An der Euro 2016 wären es noch 300’000 Euro gewesen. Ganz so viel wurde es dann aber nicht, die DFB-Elf scheiterte im Halbfinal an Frankreich. Und wären Jogis Mannen vor dem Viertelfinal ausgeschieden, sie wären gänzlich leer ausgegangen.

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