Deutschlands Frauen verpassen an der WM völlig überraschend den Einzug in die Achtelfinals.
Ein 1:1 im dritten Spiel gegen Schlusslicht Südkorea reicht nicht, weil die Marokkanerinnen gegen den Gruppensieger Kolumbien 1:0 gewinnen.
Dass der zweifache Weltmeister Deutschland in der Gruppe nur Platz 3 belegen und ausscheiden würde, darauf hätte kaum einer gewettet. Das Team der ehemaligen Schweizer Trainerin Martina Voss-Tecklenburg startete in Brisbane nach der bitteren 1:2-Niederlage gegen Kolumbien vor knapp 40'000 Zuschauern verunsichert in die Partie. Bereits in der 6. Minute konnte die Koreanerin Cho So-Hyun unbedrängt einschiessen. Kurz vor der Pause erzielte Alexandra Popp den Ausgleich.
Deutschlands Frauen hätten genügend Zeit gehabt, um das entscheidende Tor zu schiessen. Trotz drückender Überlegenheit kam dies nicht zustande, zumal ein Treffer wegen einer Abseits-Stellung aberkannt wurde. Deshalb durften sich die Asiatinnen mit ihrem ersten Punktgewinn aus dem Turnier verabschieden.
«Um ehrlich zu sein, ist es noch gar nicht zu begreifen», sagte die sichtlich geschockte Popp im ZDF. «Ich kann noch gar nicht so ganz verstehen, was hier gerade abgeht.»
«Es war heute eine grosse Verunsicherung zu spüren zum Teil», meinte Voss-Tecklenburg. «Am Ende muss man sagen, hat unsere Leistung nicht ausgereicht. Es ist im Endeffekt zu wenig gewesen.»
Gruppensieger Kolumbien trifft im Achtelfinal am kommenden Dienstag auf Jamaika. Die zweitplatzierten Marokkanerinnen, die zum Auftakt 0:6 gegen Deutschland verloren hatten, bekommen es mit Frankreich zu tun.