Uruguay steht nach dem 0:2 gegen Portugal mit dem Rücken zur Wand und muss ausgerechnet gegen Ghana gewinnen, um eine Chance auf den Verbleib im WM-Turnier zu haben.
Nach der bitteren Niederlage gegen Cristiano Ronaldo und Portugal mühten sich Uruguays Routiniers, schnell den Blick nach vorne zu richten. Mit ernsten Mienen schlenderten sie am Montag aus dem Lusail Stadion, während Diego Alonso ein paar Meter weiter das Alles-oder-Nichts-Spiel am kommenden Freitag gegen Ghana ins Visier nahm. «Wir werden auf Sieg spielen, daran gibt es keinen Zweifel», sagte der Nationaltrainer Uruguays nach dem 0:2 in dem Stadion, in dem der Final ausgetragen werden wird.
Ein Punkt aus zwei Spielen lautet die magere Ausbeute der Auswahl um Luis Suarez (35) und Edinson Cavani (35), die beide bei der WM bislang gar nicht in Schwung kamen. Portugal um den zweifachen Torschützen Bruno Fernandes ist mit sechs Punkten sicher für die Achtelfinals qualifiziert, Ghana folgt mit drei Zählern. Dritter ist Südkorea mit einem Zähler und der um ein Tor besseren Tordifferenz als Uruguay.
Schwierige Ausgangslage
Ein Sieg der Südamerikaner ist also Pflicht – aber garantiert ist selbst dann der Einzug in die K.o.-Runde nicht. Es hängt auch vom Ergebnis zwischen Portugal und Südkorea ab. Seit der WM 2010, als Uruguay Rang 4 belegte, erreichte das Team immer die Achtelfinals.
«Wir werden alle Waffen nutzen, die wir haben. Ich habe volles Vertrauen in meine Spieler. Das nächste Spiel wird hart, aber wir werden alles dafür geben, zu gewinnen und in die nächste Runde einzuziehen», sagte Alonso.
Suarez schweigt
Ausgerechnet Ghana. Es ist das erste Wiedersehen mit den Westafrikanern seit dem legendären WM-Viertelfinal 2010, als Suarez wegen eines Handspiels auf der Linie in letzter Minute vom Platz gestellt worden war. Asamoah Gyan verschoss den Penalty. Ghana verlor das anschliessende Penaltyschiessen und schied aus.
«Es ist eine andere Situation. Sie wollen weiterkommen, wir auch. Es wird ein Schlüsselspiel, aber es hat nichts mit der WM 2010 zu tun», sagte Alonso. Und Suarez? Der wurde nach seinen Erinnerungen an das Spiel von vor zwölf Jahren befragt – und brach sofort das Interview ab.