Nicht mal Angst vor WölfenNicht mal Angst vor Wölfen: Vom Ziegenhirten zum besten Fussballer der WM
Syl Battistuzi
17.7.2018
Von ganz unten nach ganz oben: Luka Modric erlebte den Bürgerkrieg und wuchs in einem Flüchtlingsheim auf. Und er konnte als Kind nicht nur mit dem Ball umgehen, sondern hatte auch als Ziegenhirte alles im Griff. Selbst vor Wölfen hatte Klein-Modric offenbar keine Angst.
Die schwierige Kindheit von Luka Modric ist den meisten Fussballfans bekannt. Jetzt ist ein Video des Filmemachers Pavle Balenovic aufgetaucht, welches zwischen 1989 und 1990 gedreht worden ist. Den Film hatte er damals der «BBC» verkauft, diese strahlten die Doku dann aber nie aus. Balenovic erklärt auf YouTube dessen Enstehungsgeschichte:
«Seit meiner Kindheit faszinierte mich die Natur und die wilden Tiere, speziell Wölfe. Auf diversen Reisen habe ich mir viel Erfahrung und Wissen aneignen können. Ich traf mich mit Leuten, die aus Regionen mit Wölfen herkamen.
(...) Unten im Süden an der alten Steinstrasse stand das Haus der Modrics. Es war eine nette Familie. Ich besuchte sie jeweils, wenn ich in den Bergen Naturaufnahmen machte.
Vater und Sohn bei der Arbeit
Also machte ich für meine Dokumentationen über Wölfe Aufnahmen von Vater Stipe und seinem Sohn, wie sie ihre Ziegenherde zusammentrieben und einpferchten. Das war kurz bevor der Krieg ihr Zuhause zerstörte.
Der Krieg änderte alles. Ich habe sie seitdem nie mehr gesehen. Sie waren weggezogen. Vor ein paar Jahren schliesslich bekam ich die Information, wer der damals fünfjährige Junge aus meinem Video ist: Luka Modric (...).»
Verblüffende Ähnlichkeit
Wenn man sieht, wie der kleine Junge sich durch die Gebirgswelt pflügt, ist tatsächlich – auch wenn das Video ziemlich grobkörnig ist – eine verblüffende Ähnlichkeit zum heute 32-jährigen Starspieler von Real Madrid erkennbar. Seine Mitspieler folgen und gehorchen ihm wie die Ziegen. Und trotz seiner zarten Gestalt unterbindet er mit seinem sicheren Auftreten allfällige Angriffe der Wölfe bereits im Voraus.
Die Ausführungen des Regisseurs, der mehrere sehenswerte Dokus über Wölfe drehte, können nicht überprüft werden. Erst vor wenigen Monaten veröffentlichte er diese Aufnahmen. Ob Modric davon weiss, ist ebenfalls unklar. Ansonsten gilt einfach das italienische Sprichwort: «Se non è vero, è ben trovato», frei übersetzt: Falls es nicht wahr sein sollte, ist es trotzdem eine gute Geschichte.
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