«Rette uns, Roberto» «Rette uns, Roberto» – Schottische Zeitung wünscht Italienern EM-Sieg

dpa

10.7.2021

Roberto Mancini, der Hoffnungsträger vieler Schotten.
Roberto Mancini, der Hoffnungsträger vieler Schotten.
Bild: Keystone

Mit der Bitte an Italien, das EM-Finale gegen England zu gewinnen, hat eine schottische Zeitung gemischte Reaktionen hervorgerufen.

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«The National», das die Unabhängigkeit Schottlands unterstützt, zeigte auf der Titelseite seiner Samstagsausgabe den italienischen Nationaltrainer Roberto Mancini als schottischen Freiheitskämpfer William Wallace in einem Bild, das an Mel Gibsons Film «Braveheart» erinnert. «Rette uns, Roberto», schrieb das Blatt aus Glasgow mit Blick auf das EM-Endspiel am Sonntag im Londoner Wembley-Stadion, «du bist unsere letzte Hoffnung. (Wir können nicht weitere 55 Jahre ertragen, in denen sie damit prahlen.)»

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Während viele Engländer es mit Humor nahmen und als gewöhnliche Fussball-Sticheleien verstanden, reagierten andere verärgert und warfen «The National» vor, anti-englische Ressentiments in Schottland zu verstärken. Harry Cole, Redakteur der britischen Boulevard-Zeitung «The Sun», nannte es bei Twitter «traurig». In Italien hingegen sorgte Coach Mancini in Braveheart-Montur für Amüsement.

«Das hat mich zum Lachen gebracht»

Italien-Captain Giorgio Chiellini zur Titelseite


Mancini selbst bezeichnete die Titelseite als «nett», wollte aber nicht weiter darauf eingehen, ob er sich selbst vor dem Finale als «Braveheart» fühle: «Ich denke, wir müssen unser Spiel spielen.» Kapitän Giorgio Chiellini kommentierte die Titelseite ebenfalls grinsend: «Das hat mich zum Lachen gebracht», sagte der 36-Jährige.

Vor 55 Jahren hatte England 1966 die Weltmeisterschaft gewonnen, der bislang einzige Titel für die Three Lions. Schotten und Engländer verbindet im Fussball eine lange Rivalität, bei der die titellosen Bravehearts in den vergangenen Jahrzehnten oft unterlegen waren. In der EM-Gruppenphase trennten sich die Teams 0:0. Schottland schied anschliessend aus. Tatsächlich dürfte eine Mehrheit der Schotten am Sonntag den Azzurri gegen den alten Rivalen die Daumen drücken.