Zahlen und Fakten zur WM Totaler Umbruch: Jogi Löw hat nur neun Weltmeister im Gepäck

pat

8.6.2018

14 von 23 Spielern waren vor vier Jahren noch nicht in Jogi Löws Weltmeisterteam.
14 von 23 Spielern waren vor vier Jahren noch nicht in Jogi Löws Weltmeisterteam.
Bild: Getty Images

Vom Weltmeister-Team 2014 ist nicht mehr viel übrig geblieben. Nur noch neun Spieler, die in Brasilien den Titel gewinnen konnten, haben den Sprung in den Deutschland-Kader geschafft. Hier sind einige Fakten und Zahlen rund um die WM.

Die FIFA hat auf ihrer Webseite die 736 Spieler, die an der WM teilnehmen, etwas genauer unter die Lupe genommen. 200 waren bereits mindestens einmal an einer WM dabei, für die restlichen 536 Spieler bedeutet das Turnier in Russland Neuland.

Die Routiniers dieser WM

Fast schon Alltag sind WM-Endrunden für den Mexikaner Rafa Marquez. Er war bereits 2002 in Korea/Japan dabei und wird nun zum erst vierten Spieler, der an fünf WM-Endrunden teilgenommen hat. Antonio Carbajal (Mexiko), Lothar Matthäus (Deutschland) und Gigi Buffon (Italien) sind die anderen drei.

Der Ägypter Essam El-Hadary ist mit 45 Jahren und fünf Monaten der älteste Akteur, der je für eine WM nominiert wurde. Ob der Torhüter zum Einsatz kommt ist jedoch nicht klar. Der bisher älteste Spieler der auch tatsächlich eingesetzt wurde, war der Kolumbianer Faryd Mondragon (43 Jahre und drei Tage). Apropos alte Hasen: Uruguays Trainer Oscar Tabarez ist mit 71 Jahren der zweitälteste Trainer der WM-Geschichte. Nur Otto Rehhagel war noch älter.

Die erfahrensten Spieler sind Rafa Marquez und Javier Mascherano mit je 16 WM-Spielen. Dahinter folgen Lionel Messi (15), Mesut Özil (14), Thomas Müller, Manuel Neuer, Sergio Ramos und Cristiano Ronaldo (alle 13).

Von wegen auf die Jugend setzen...

Der jüngste Spieler dieser WM ist Daniel Arzani (19 Jahre und fünf Monate). Der im Iran geborene Teenager spielt aber nicht etwa für den Iran, sondern für Australien. Das Durchschnittsalter der 736 nominierten Spieler beträgt fast 28 Jahre und liegt damit so hoch wie nie zuvor in der WM-Geschichte. Eigentlich erstaunlich, setzen doch heutzutage viele Vereine auf die Jugend.

Müller jagt den Torrekord von Klose

Der WM-Rekordtorschütze ist der nicht mehr aktive Miroslav Klose mit 16 Toren. Die meisten WM-Treffer der Teilnehmer in Russland hat Thomas Müller erzielt (10). James Rodriguez, Teamkollege von Müller bei Bayern, folgt mit sechs Treffern. Tim Cahill, Gonzalo Higuain, Lionel Messi und Luis Suarez haben bisher fünf WM-Treffer erzielt.

Wo verdienen die WM-Teilnehmer ihre Brötchen?

Kein Verein stellt mehr WM-Teilnehmer als Manchester City (16). Es folgen Real Madrid (15), Barcelona (14), Chelsea, PSG und Tottenham (je 12). 124 Spieler verdienen ihr Geld in England, deutlich mehr als in allen anderen Ländern. Spanien (81) und Deutschland (67) folgen auf den Plätzen zwei und drei. Nur vier Spieler kicken in der Schweizer Super League: Luzerns Tomi Juric und GC-Profi Trent Sainsbury spielen für Australien, Yeltsin Tejeda von Absteiger Lausanne für Costa Rica und Basels Michael Lang für die Schweiz.

England ist das einzige Team an dieser WM, das keine Legionäre stellt. Dahinter folgen Russland (2 Legionäre) und Saudi-Arabien (3). Bei Senegal und Schweden spielt dagegen kein einziger Spieler in der heimischen Liga. 74 Prozent aller WM-Spieler sind in Europa aktiv.

Der vielleicht erstaunlichste Fakt

Der amtierende Weltmeister hat effektiv nur noch 9 Weltmeister-Spieler im Team, obwohl vom 23-Mann-Kader von 2014 mit Philipp Lahm und Miro Klose nur 2 Profis ihre Karriere bis vor der abgelaufenen Saison beendet hatten. Jogi Löw hat unter anderem Benedikt Höwedes und Christoph Kramer, sie standen im Finale 2014 beide in der Startelf, sowie André Schürrle und Mario Götze (ihre Kombination führte zum einzigen Treffer im Endspiel) aussortiert.

Spanien reiste vor vier Jahren mit 16 amtierenden Weltmeistern (Sieger 2010 in Südafrika) nach Brasilien. Nach der Vorrunde war dann allerdings bereits Schluss. Es kann also durchaus Sinn machen, nicht einfach an Altbewährtem festzuhalten.

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