1 Monat bis WM-StartWird jetzt ausgerechnet Drmic zur grossen Schweizer Sturmhoffnung?
jar
14.5.2018
In einem Monat fällt der Startschuss zur WM 2018. Und noch immer hat die Schweizer Nati ein grosses Fragezeichen: Wer spielt im Sturm? Der fast schon in Vergessenheit geratene Josip Drmic liefert plötzlich gute Argumente.
Wer hätte im November geglaubt, dass ausgerechnet Josip Drmic an der WM zur grossen Sturmhoffung der Schweizer Nati werden könnte? Als die Schweiz sich in der Barrage gegen Nordirland das Ticket nach Russland erzitterte, hatte Drmic schon sieben Monate lang kein Pflichtspiel mehr bestritten. Wegen seiner schweren Knieverletzung war der 25-Jährige auch kaum an der erfolgreichen Qualifikation der Schweizer beteiligt. Nur im Heimspiel gegen Lettland war er dabei, schoss die Nati dann aber gleich zum 1:0-Sieg.
In den letzten Wochen kam der Stürmer bei Gladbach endlich wieder regelmässig zu Einsätzen. Nachdem ihm beim Comeback die fehlende Spielpraxis noch deutlich anzumerken war, kam Drmic gegen Ende der Saison immer besser in Fahrt. Mitte März traf er auch endlich wieder das Tor – es war sein erster Bundesliga-Treffer nach über einem Jahr.
Und seither lief es für den Schwyzer immer besser. In seinen letzten vier Spielen sammelte Drmic immer Skorerpunkte: Erst sein Assist bei Gladbachs 2:1-Sieg gegen Hertha, dann sein Tor bei den Bayern. Auch gegen Freiburg traf er, genauso wie am Samstag in Hamburg, wo er erstmals seit März 2017 wieder durchspielen durfte.
Statistisch gesehen der treffsicherste Stürmer
Vier Saisontore sind sackstark, wenn man bedenkt, dass Drmic in seinen 13 Saisoneinsätzen nur fünfmal in der Startelf stand. Alle 115 Minuten schoss er ein Tor. Zum Vergleich: Benfica-Stürmer Haris Seferovic brauchte für seine vier Ligatore fast doppelt so lange.
Auch Eren Derdiyok (3) und Breel Embolo (3) erzielten nicht mehr Tore als der langzeitverletzte Drmic, obwohl sie häufiger zum Einsatz kamen. Nur Mario Gavranovic (13) traf in Kroatiens Liga öfter als der Gladbach-Stürmer, aber auch der Torjäger von Dinamo Zagreb brauchte deutlich länger für einen Treffer (179 Minuten) als Drmic.
Viele Fans und Experten hatten Drmic nicht mehr auf dem Schirm, Nati-Trainer Vladimir Petkovic hat den pfeilschnellen Angreifer aber nie vergessen. Im März beim 6:0 im Testspiel gegen Panama feierte Drmic ein Jahr nach dem Lettland-Spiel sein Nati-Comeback. Er dankte Petkovic mit einem Assist.
Für Drmic eigentlich schade, dass die Saison zu Ende ist. Jetzt, wo er so richtig in Fahrt gekommen ist. Energie wird er aber auch in einem Monat noch haben. Und Motivation sowieso.
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