Für YB wäre gegen Valencia mehr dringelegen als «nur» ein Punkt. Doch die Art und Weise, wie YB – besonders in der 2. Halbzeit – aufgetreten ist, macht Lust auf mehr.
Bewertungsschlüssel
6 Sackstark
5 Gut
4 Genügend
3 Schwach
2 Sehr schwach
1 Unterirdisch
Torhüter
Marco Wölfli
Ob er das Tor hätte verhindern können, ist fraglich. Doch Marco Wölfli hat es Batshuayi zu einfach gemacht, indem er etwas übermotiviert aus dem Kasten stürmt. Ansonsten macht der YB-Oldie seinen Job gut, wird allerdings auch kaum geprüft. In der 66. Minute leitet er mit einem super Auswurf über den halben Platz eine Torchance von Assalé ein – das wäre mal ein Assist gewesen.
Rechter Aussenverteidiger
Kevin Mbabu
Auch gegen Valencia zeigt er mehrmals seine unwiderstehlichen Flügelläufe. Kurz vor der Pause will er einen Elfmeter schinden, die Pfeife bleibt aber zu Recht stumm. Mbabu reklamiert lautstark und sieht unnötigerweise Gelb. Kurz nach der Pause schiesst er aus aussichtsreicher Position knapp am linken Pfosten vorbei. Auch in der zweiten Halbzeit hat er einen Aussetzer und stellt das Spiel ein, weil er ein Offside gesehen haben will, doch erneut liegt er falsch und prompt kommt Valencia zu einer der wenigen guten Torchancen. Alles in allem hat ist Mbabu aber eine Bereicherung.
Innenverteidiger
Sandro Lauper
Der 21-Jährige zeigt sich von der grossen Bühne völlig unbeeindruckt und macht ein ganz starkes Spiel – besonders in der zweiten Halbzeit. Kurz nach der Pause leitet er mit einem fantastischen Diagonalball eine gute Torchance ein. In der 58. Minute klärt er sensationell gegen Batshuayi und ermöglicht so einen YB-Konter. Er strahlt Ruhe aus und seine Passqualität erlaubt einen gepflegten Spielaufbau. Wenn er so weiter macht, dann dürfte er auch in der Nati bald zum Thema werden.
Innenverteidiger
Steve von Bergen
Der Captain geht mit gutem Beispiel voran und gibt in jeder Aktion vollen Einsatz, zum Beispiel wenn er mit letztem Effort einen Eckball verhindert. Hände verwerfen, das kennt der 35-Jährige nicht – da kann sich der eine oder andere Mitstreiter eine Scheibe abschneiden. Von Bergen ist kein Spektakelspieler, er ist ein «Chrampfer», der zeigt, wie weit man es mit der richtigen Einstellung bringen kann.
Linker Aussenverteidiger
Loris Benito
Er schaltet sich sehr oft in den Angriff ein und ist auch in der gegnerischen Platzhälfte immer wieder anspielbar. Manchmal wirkt Benito aber etwas behäbig, so auch vor dem Gegentor, wo er sich keine guten Noten abholt. Auf gut Deutsch gesagt «pennt» er einen Moment und dann hebt er auch noch die Hand, um den Unparteiischen ein Abseits zu signalisieren, das sieht man als Zuschauer und Trainer nicht gerne.
Rechter Flügel
Miralem Sulejmani
Wenn er sich den Ball krallt, um einen Freistoss zu treten, dann wird es fast immer gefährlich – da machen ihm auch Topspieler nichts vor. Kurz nach dem Pausentee drischt er einen Ball aus aussichtsreicher Position weit übers Tor, da wäre mehr möglich gewesen. In der 74. Minute wird er ausgewechselt.
Zentraler Mittelfeldspieler
Djibril Sow
Ihm zuzuschauen macht Spass. Sow ist unglaublich athletisch, verteilt die Bälle gut und ist griffig in den Zweikämpfen. In der 55. Minute holt er den Elfmeter heraus. Es ist nicht das einzige Mal, dass der 21-Jährige nur mit einem Foul zu stoppen ist.
Zentraler Mittelfeldspieler
Sékou Sanogo
Lange bleibt er unauffällig, doch mit zunehmender Spieldauer wird er immer stärker, verlagert mit seinen Pässen das Spiel und gewinnt wichtige Zweikämpfe. Kurz vor Schluss hätte er zum Matchwinner avancieren können, doch sein Kopfball landet am Pfosten.
Linker Flügel
Christian Fassnacht
Er zeigt gute Ansätze, doch es fehlt das Wettkampfglück. Auffällig ist auch, dass er oft zu schnell zu Boden geht und auf einen Foulpfiff hofft, meist vergebens. Als er das in der 51. Minute tut, wird es allerdings brandgefährlich, weil sich so Mbabu eine Topchance eröffnet. In der 58. Minute prüft er Valencia-Keeper Neto mit einem Kopfball, doch er bringt zu wenig Druck hinter den Ball. In der 85. Minute wird er ausgewechselt.
Stümer
Roger Assalé
Mit seinem Tempo bringt er die Valencia-Verteidiger immer wieder ins Rotieren, doch beim letzten Pass oder im Abschluss fehlt die Präzision. In der 58. Minute ist das nicht der Fall, da lanciert er Fassnacht mustergültig, doch der bringt den Ball nicht an Neto vorbei. Assalé hat die gegnerische Abwehr über 90 Minuten beschäftig und alles aus sich rausgepresst, das gilt es hevorzuheben.
Stürmer
Guillaume Hoarau
In der 55. Minute verwandelt er den Elfmeter zum 1:1 souverän, es ist das erste YB-Tor in der Champions League. Aus dem Spiel kommt er allerdings nur zu zwei Halbchancen. Hoarau ist aber nicht nur wertvoll, wenn er Tore schiesst, denn der 34-Jährige leistet für einen Stürmer überdurchschnittlich viel Defensivarbeit. Auch bei Eckbällen und Freistössen der Gegner ist er eine Bank und klärt immer wieder mit dem Kopf. In der 79. Minute muss er Jean-Pierre Nsame Platz machen.
Zu kurz für eine Bewertung
Ab 74. Minute für Sulejmani
Nicolas Ngamaleu
Er ist noch keine Minute auf dem Platz, da hat er eine Kopfballchance – leider resultiert daraus nichts Zählbares.