Der deutsche Ex-Nationalspieler Jérôme Boateng ist wegen vorsätzlicher Körperverletzung an seiner früheren Lebensgefährtin verurteilt worden. Das Amtsgericht München verhängte am Donnerstag eine Geldstrafe von 60 Tagessätzen zu je 30'000 Euro, also 1,8 Millionen Euro. Es ist der höchstmögliche Tagessatz.
Die Staatsanwaltschaft hatte eine Bewährungsstrafe von anderthalb Jahren gefordert – und eine Geldauflage von 1,5 Millionen Euro. Sie wirft ihm vor, seine Ex-Lebensgefährtin im Juli 2018 bei einem Urlaub auf den Turks- und Caicosinseln in der Karibik attackiert zu haben. Laut Anklage soll er sie geschlagen, geboxt, ihr in den Kopf gebissen, sie auf den Boden geschleudert und dabei heftig beleidigt haben. Die Vorwürfe lauten auf Beleidigung und Körperverletzung.
Das Gericht ging allerdings in seinem Urteil nur von «einem Faustschlag» ins Gesicht aus. Boateng hat die Vorwürfe zurückgewiesen und betont, er habe seine Ex-Freundin nie geschlagen. Sein Verteidiger beantragte Freispruch.
Staatsanwältin Stefanie Eckert bezeichnete die Frau als «Opfer häuslicher Gewalt». Allerdings sei nicht nur sie Opfer geworden, sondern auch Boateng – «Opfer ihrer gemeinsamen toxischen Beziehung». Boateng nahm die Entscheidung äusserlich gelassen entgegen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
In diesem Sommer wechselte der 33-jährige Weltmeister von 2014 zu Olympique Lyon, wo er neu Teamkollege von Xherdan Shaqiri ist. Die Ligue 1 wird live und exklusiv auf blue Sport übertragen.