Wem gehört der Fussball? Dieser Frage geht Roman Kilchsperger in der Sendung «90 Minuten» nach. Zu Gast im Studio sind David Degen, Roger Schawinski und Marcel Reif.
Mit Protesten und Boykotts haben Fans eine elitäre Super League vereitelt. Vorerst. Milliardäre und Konzerne arbeiten weiter an ihren Plänen, kaufen ungezügelt Stars und ganze Vereine. Aber nicht nur Europas Top-Klubs werden von Scheichs und Oligarchen regiert, auch in der Schweiz fallen immer mehr Vereine in die Hände von internationalen Netzwerken. Wo bleibt der Fan? Stört er bald nur noch?
Roman Kilchsperger diskutiert im Studio live mit Experten, Präsidenten und dem Publikum von blue Sport. Und er will natürlich auch wissen, wie sich die Schweizer Nationalmannschaft auf ihre ersten Spiele unter Murat Yakin vorbereitet.
Die Highlights der Sendung:
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Liveticker
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8. Minute: Wem gehört der Fussball?
Marcel Reif nimmt Stellung zur zentralen Frage in dieser Sendung: «Es gibt nicht mehr den einen Fussball. Das ist im Moment die grosse Krux», sagt Reif und spricht die grossen Unterschied innerhalb der Ligen an: «Das ist Fluch und Segen der Champions League – und damit fing das alles an. Wenn du die Champions League erreichst, holst du dir das Geld, um sie im nächsten Jahr wieder zu erreichen. Und wer sie nicht geschafft hat, hat wieder das Geld nicht, um dagegen anzugehen.»
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21. Minute: Toni Kroos wird zugeschaltet
Toni Kroos wird zugeschaltet und spricht über den jüngsten Transfer-Wahnsinn im europäischen Fussball. «Es war jetzt schon ein sehr spezieller Transfer-Sommer», sagt der Real-Mittelfeldmotor und meint zu den Gerüchten um einen möglichen Zugang von Kilian Mbappé: «Ich kümmere mich dann ab dem Zeitpunkt darum, wo sowas dann feststeht. Mich interessieren eher die Fakten. Der Fakt jetzt ist ja noch, dass er kein Spieler von Real ist. Es ist kein Geheimnis, dass ich es nicht schlecht finden würde, wenn er einer wäre. Aber da kann ich auch nicht viel daran ändern.»
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25. Minute: Die grossen Unterschiede
Bezüglich den hohen Transfer-Ausgaben gibt David Degen zu bedenken: «Welche Bewegung hat es gegeben? Man City mit Abu Dhabi dahinter, PSG mit Katar dahinter, Chelsea mit Abramowitsch dahinter – am Schluss haben einfach diejenigen grosse Bewegungen gemacht, die Leute dahinter haben, bei denen die Corona-Pandemie keine Rolle gespielt hat. Das müssen die Leute da draussen schon sehen. Schaut mal die Transfers der anderen Klubs an.»
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32. Minute: Ilja Kaenzig spricht über die schwierige Investorensuche
Ilja Kaenzig, Geschäftsführer beim VfL Bochum, gibt Auskunft zur anspruchsvollen Investoren-Suche beim Bundesliga-Aufsteiger: «Was momentan gefragt ist: Günstig, aber viel Mitsprache. In Deutschland ist es teuer, es sind hohe Bewertungen und man hat wenig Mitsprache. Wir suchen einen strategischen Partner, jemand, der unsere Geschichte fortführen will.»
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45+1. Minute: Die fehlende Spannung
«Welchen Sinn macht es, Bochum und Bayern in einer Liga zu haben? Der Abstand ist zu gross», sagt Marcel Reif und spielt erneut auf die grossen Unterschied in den Ligen an. «Meine Söhne schauen NBA und amerikanischen Sport, weil sie sagen: Da weiss ich nicht, wer Meister wird. (…) Die nächsten Generationen werden uns weglaufen, wenn du weisst, dass Bayern Meister wird.»
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48. Minute: Das Leiden der Schweizer Klubs und die Folgen
Georg Heitz, der neue technische Leiter beim FC Lugano, wird live aus Chicago zugeschaltet. Er geht davon aus, dass es in der Schweiz in Zukunft noch mehr Klub-Übernahmen geben wird. «Die Schweizer Klubs leiden. Die kleineren Ligen leiden noch viel mehr, weil sie weniger im Fokus stehen. Es ist bekannt, dass der eine oder andere Klub finanziell am Anschlag ist. Ergo sind sie dann auch anfällige für Übernahmen.»
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73. Minute: Degen geht von Verbleib von Cabral aus
Geht er noch oder bleibt er? FCB-Torjäger Arthur Cabral dürfte nach dem überragenden Saisonstart bei so manchen Klub auf der Liste stehen. Degen macht den FCB-Fans nun Hoffnung, dass der Brasilianer weiterhin für Rot-Blau aufläuft. «Ich weiss noch nicht, dass er geht», sagt Degen lachend.
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85. Minute: Renato Steffen meldet sich zu Wort
Bestens gelaunt meldet sich auch Renato Steffen zu später Stunde aus dem Nati-Camp und spricht über die anstehenden Aufgaben und möglichen Veränderungen unter dem neuen Trainer. Zudem merkt er stolz an: «Ich geniesse es, als Leader der Bundesliga hier zu sein.»
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90+3. Minute: Reifs Schlussfazit
Marcel Reif sagt zusammenfassend: «Ich weiss nicht, ob sie so schnell kommt. Es wird immer noch Abwehrkämpfe geben. Aber die europäische Super League ist am Ende alternativlos. Weil die Schere ist mittlerweile so weit auseinander, dass du nicht alle zusammenbringen kannst. Das ist für die Fans nicht mehr spannend.»