«Finalissima» Argentinien gewinnt Prestigeduell gegen Italien 

dpa

1.6.2022 - 23:00

Lionel Messi wird von seinen Teamkollegen gefeiert.
Lionel Messi wird von seinen Teamkollegen gefeiert.
Bild: Getty

Nächste Niederlage für den Europameister: Knapp zehn Wochen nach dem bitteren WM-Aus hat Italien die «Finalissima» gegen Argentinien verloren. 

Die Azzurri unterlagen am im Londoner Wembley-Stadion dem Südamerika-Champion Argentinien mit 0:3. Die Treffer für die Albiceleste vor 87 112 Zuschauern erzielten Lautaro Martinez von Inter Mailand (28.), Angel di Maria (45.+2), der zuletzt beim französischen Serienmeister Paris St. Germain unter Vertrag stand, und Paolo Dybala von Juventus Turin in der Nachspielzeit. Chiellini wurde zur Pause gegen Manuel Lazzari ausgewechselt.

Nach 29 Jahren Pause spielten Europa und Südamerika damit erstmals wieder einen interkontinentalen Titelträger aus. Die Italiener hatten den EM-Titel im vorigen Jahr durch ein 3:2 im Elfmeterschiessen gegen England ebenfalls in Wembley gewonnen. Die Argentinier um Superstar Lionel Messi hatten sich die Copa America durch ein 1:0 gegen Brasilien geholt.

Im ersten der bisherigen beiden Interkontinental-Finals hatte 1985 Frankreich in Paris mit 2:0 gegen Uruguay gewonnen. 1993 setzte sich Argentinien im heimischen Mar del Plata mit 5:4 im Elfmeterschiessen gegen Dänemark durch.

Argentinien verlängert starke Serie

Die Italiener um den 37-jährigen Dauerbrenner Chiellini waren deutlich unterlegen. Argentinien dominierte das Geschehen zur Freude der zahlreichen argentinischen Fans weitestgehend. Vor allem Messi hätte für ein höheres Ergebnis sorgen können, scheiterte aber an seinem Pariser Vereinskollegen Gianluigi Donnarumma im italienischen Tor. Damit verlängert Argentinien eine unheimliche Serie und ist seit 32 Länderspielen ungeschlagen (21 Siege, 11 Remis) – die letzte Niederlage datiert aus dem Sommer 2019, als man im Halbfinale der Copa America Brasilien unterlag.

Captain Giorgio Chiellini verpasste damit in seinem 117. und letzten Länderspiel einen erfolgreichen Abschied aus der Nationalmannschaft, fast zwei Dekaden nach dem Debüt. «Als Kind hätte ich nie daran denken oder gar darauf hoffen können, so weit zu kommen», hatte der Verteidiger vorher gesagt. In Pisa geboren, war Chiellini über AS Livorno und den AC Florenz 2005 zu Rekordchampion Juventus Turin gekommen, wo er in 17 Jahren eine Ära prägte mit neun Meistertiteln und fünf Pokalsiegen.

Giorgio Chiellini (r.) absolvierte im Wembley sein letztes Spiel. 
Giorgio Chiellini (r.) absolvierte im Wembley sein letztes Spiel. 
Bild: Keystone