Frankfurts Erfolgscoach Ausgerechnet vor Direktduell: Hütters Wechsel nach Gladbach offiziell

Von Carsten Lappe und Eric Dobias, dpa

12.4.2021 - 10:30

Frankfurt-Coach Adi Hütter sorgt für Unruhe.
Frankfurt-Coach Adi Hütter sorgt für Unruhe.
Bild: Keystone

Der Wechsel von Adi Hütter von Frankfurt nach Mönchengladbach ist offiziell. Brisanterweise treffen beide Klubs am Samstag im Direktduell aufeinander.

Von Carsten Lappe und Eric Dobias, dpa

Ausgerechnet vor dem direkten Duell zwischen Borussia Mönchengladbach und Eintracht Frankfurt wird der Wechsel von Eintracht-Coach Adi Hütter zu den Fohlen offiziell. Die Gladbacher haben sich mit dem 51-jährigen Österreicher auf einen Dreijahresvertrag zur neuen Saison geeinigt.

«Die Entscheidung, zur neuen Saison ein neues Kapitel aufzuschlagen, habe ich mir nicht leicht gemacht. Ich habe hier drei unglaublich erfolgreiche und intensive Jahre erlebt, die ich gemeinsam mit der Mannschaft zum Ende dieser Saison mit einem herausragenden Ergebnis abschliessen möchte. Wir haben eine historische Chance. Alles, was für mich jetzt zählt, ist der Erfolg der Eintracht. Wir wollen unseren Vorsprung verteidigen und uns für die Champions League qualifizieren. Diesem Ziel ordnen wir alles unter», erklärte Adi Hütter in einer Mitteilung. Für Hütter wird eine kolportierte Ablöse in Höhe von 7,5 Millionen Euro an die Eintracht fällig – 2,5 Millionen Euro mehr, als die Gladbacher vom BVB für Rose erhalten sollen.



«Wir freuen uns sehr über die Zusage von Adi Hütter», so Borussias Sportdirektor Max Eberl. «Er ist für unsere Mannschaft und unseren Verein der beste Trainer für die ab dem Sommer vor uns liegenden Herausforderungen und Ziele.»

Bestätigung oder Kehrtwende?

Zuletzt hatten sich die Anzeichen auf einen Abgang Hütters bereits verdichtet. Gerüchte über ein Interesse Gladbachs hatte es seit dem verkündeten Rose-Abgang nach Dortmund gegeben. Ende Februar hatte Hütter bei «Sky» aber noch gesagt: «Ich bleibe.» 

Der Coach des Tabellenvierten hatte zuletzt betont, sich voll auf die grosse Chance der Champions-League-Qualifikation mit Frankfurt konzentrieren zu wollen. «Soll ich mich jeden zweiten, dritten Tag hinstellen und etwas kommentieren oder dementieren?», sagte er kurz vor Ostern dazu.

Beobachter waren daher davon ausgegangen, dass die Verkündung des Wechsels so lange dauern würde, bis sich die erstmalige Qualifikation der Hessen für die Champions League noch mehr konkretisiert. Vor dem 29. Spieltag hat die Eintracht bereits sieben Punkte Vorsprung auf die Europa-League-Ränge. Auch deshalb hatte es in den vergangenen Wochen immer wieder Zweifel darüber gegeben, dass Hütter tatsächlich nach Gladbach wechseln könnte. Dem aktuellen Tabellenachten droht eine Saison ganz ohne Europapokal.

Statt Königsklasse mit Frankfurt setzt Hütter auf Potential bei Gladbach 

Doch sind die Borussen als etabliertes Spitzenteam der Bundesliga in ihrer Entwicklung bereits ein ganzes Stück weiter als die Hessen, die nun nach Sportvorstand Fredi Bobic den zweiten Baumeister im Sommer verlieren werden.

Schon 2018 hatte Hütter die Young Boys in Richtung Frankfurt verlassen, nachdem er die Berner zum Meister-Titel geführt hatte. Gleich in seiner ersten Saison in Frankfurt war er mit der Eintracht bis ins Halbfinale der Europa League vorgedrungen. Nun steht er mit den Hessen vor dem erstmaligen Einzug in die Champions League und damit der Krönung seiner erfolgreichen Arbeit.

Vom Profil passt Hütter perfekt nach Mönchengladbach. Der frühere Profi ist ein Verfechter des Offensiv-Fussballs und zeichnet sich durch einen freundlichen, in der Sache aber bestimmten Umgang mit den Spielern aus. «Wir als Trainer und Verein versuchen den Spielern das Gefühl zu geben, dass sie sich wohlfühlen», beschrieb Hütter unlängst einmal seine Philosophie. Bei den Fohlen wird Hütter auch Chef der Schweizer Fraktion um Yann Sommer, Nico Elvedi, Michael Lang, Breel Embolo und Denis Zakaria.