Wort nicht gehalten Bailey verweigert Jamaika-Debüt

tbz

15.10.2018

Leon Bailey lässt seine internationale Zukunft weiter offen.
Leon Bailey lässt seine internationale Zukunft weiter offen.
Bild: Getty Images

Leon Bailey hätte eigentlich am Wochenende erstmals für die Nationalmannschaft von Jaimaka auflaufen sollen. Er weigerte sich jedoch kurzfristig und lässt so seine internationale Zukunft weiter offen.

Jamaika, England oder Deutschland – bis letzte Woche war unklar, für welche Nationalmannschaft das 21-jährige Tempo-Talent von Bayer Leverkusen in Zukunft antreten wird. Am Freitag schien dies jedoch endlich geklärt:
Leon Bailey entschied sich für das Dress von Jamaika und wollte am Sonntagabend in der Concacaf-Nations-League-Qualifikation gegen Bonaire sein Debüt für die Nationalmannschaft des karibischen Inselstaats geben.

Aber der junge Flügelspieler trat nicht an. Wie er der Zeitung «Jamaica Gleaner» erklärte, lag die Entscheidung daran, dass der Verband seine Versprechen nicht eingehalten hätte. «Offensichtlich kam ich wegen der Nominierung nach Jamaika. Ich stimmte zu, aufgrund einer Vereinbarung, die wir hatten, zu kommen. Aber als ich hier ankam, war es ein völlig anderes Szenario. Sie haben ihr Wort nicht gehalten, daher habe ich beschlossen, diese Partie nicht zu spielen», so Bailey.

Hauptbestandteil dieser Vereinbarung scheint laut Medienberichten Baileys Halbbruder Kyle Butler zu sein. Der 20-Jährige steht zurzeit bei LASK in Österreich unter Vertrag und sollte Bailey in der Nationalmannschaft von Jamaika unterstützen. Teil der Abmachung soll es gewesen sein, dass Butler ebenfalls Nationalspieler wird und neben Bailey auflaufen sollte. Allerdings wurde er schlussendlich nur zum Probetraining aufgeboten, was Bailey dazu veranlasste, gegen Bonaire nicht anzutreten.

«Ich brauche Mitspieler, die mich verstehen können. Sie können nicht erwarten, dass ich in ein System reinkomme und dass es funktioniert. Ich brauche Hilfe», erklärt Bailey seine Entscheidung.

Deutschland oder England?

Für den 21-Jährigen stehen somit die Türen zu den Nationalmannschaften Englands und Deutschlands weiter offen. Hätte er am Sonntagabend für Jamaika gespielt, so wäre seine Zugehörigkeit auf dem internationalen Parkett besiegelt gewesen. Mitspieler, die ihn verstehen können, hätte Bailey als Teil der deutschen Nationalelf, oder der «Three Lions» auf jeden Fall. 

Bailey wollte mit dieser Aktion offenbar aber nicht nur das Interesse der beiden europäischen Nationen anheizen. Er kann sich sehr wohl vorstellen, tatsächlich in Zukunft für Jamaika aufzulaufen: «Wenn sie bis zum November bereit sind, das zu machen, was wir von ihnen verlangt haben, bin ich bereit, mein Land zu vertreten.»

Ein möglicher Teamkollege wäre vielleicht bald schon Usain Bolt – der Jamaikaner und ehemalige Leichtathlet verdient sein Geld mittlerweile als Profi-Fussballer in Australien. Der Super-Sprinter hat im letzten Spiel in der australischen Profi-Liga gleich ein Doppelpack erzielen können.

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