Flick-Nachfolger gesucht Bayern jagt Nagelsmann – Leipzig verlangt Mega-Ablöse

dpa/jar

26.4.2021

Wird Julian Nagelsmann zum neuen Bayern-Trainer?
Wird Julian Nagelsmann zum neuen Bayern-Trainer?
Bild: Keystone

Zwischen dem FC Bayern und RB Leipzig soll es übereinstimmenden Medienberichten zufolge Kontakt wegen eines möglichen Wechsels von Julian Nagelsmann zu den Münchnern geben.

Die Leipziger fordern für ihren umworbenen Trainer demnach eine Ablösesumme im zweistelligen Millionen-Bereich. Laut «Bild»-Zeitung soll RB 30 Millionen Euro verlangen.

Der 33-Jährige wird mit dem deutschen Rekordmeister in Verbindung gebracht, seit Hansi Flick seinen Abschiedswunsch in München geäussert hat. Nagelsmann besitzt in Leipzig noch einen Vertrag bis 2023 und hat keine Ausstiegsklausel. Nach Informationen des Senders «Sport1» und von «sportbuzzer.de» soll der FC Bayern wegen Nagelsmann RB Leipzig dennoch kontaktiert haben.

Noch am vergangenen Dienstag hatte RB-Sportdirektor Markus Krösche betont, dass die Leipziger vom Liga-Rivalen noch nicht kontaktiert worden seien. «Es macht keinen Sinn, Ablösesummen oder Preisschilder zu vergeben. Julian hat einen langfristigen Vertrag und eine sehr gute Mannschaft», hatte Krösche dem TV-Sender «Sky» gesagt. Leipzig sei daher auch nicht selbst auf Trainersuche gegangen.

Beim FC Bayern wird es in jedem Fall zeitnah Gespräche mit Flick über eine wahrscheinliche Vertragsauflösung geben. Der 56-Jährige wird als Nachfolger für Bundestrainer Joachim Löw gehandelt, der nach der EM seinen Posten abgibt. «Wir haben vereinbart, dass wir uns nach dem Spiel in Mainz zusammensetzen», sagte Bayerns Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge der «Bild am Sonntag».

Auf die Frage nach einer möglichen Ablösesumme für Flick sagte der Bayern-Boss: «Wenn wir Hansis Wunsch entsprechen sollen, müssen alle Parteien gemeinsam eine Lösung finden, mit der auch der FC Bayern zufrieden ist.» Auch Flicks Vertrag in München läuft noch bis 2023.

DFB will keine Ablöse zahlen

Dass der Deutsche Fussball-Bund für einen Bundestrainer eine Ablösesumme zahlen werde, schloss jedoch DFB-Vizepräsident Rainer Koch aus. «Der DFB wird keine Ablösesummen zahlen, weil er noch nie Ablösesummen gezahlt hat und weil er als gemeinnütziger Verband im Übrigen sich schwer tut, dies zu tun», sagte er am Sonntagabend in der Sendung «Blickpunkt Sport» des Bayerischen Rundfunks.

Der 62-Jährige kündigte für den Fall, dass der DFB Geld für Flick oder einen anderen Trainer zahlen müsse, seinen Widerstand an. «Da würde ich aus meiner Position als erster Mann des Amateurfussballs entschieden widersprechen. Der DFB hat ja nicht unendlich viel Geld», sagte er. Er würde es als «unmoralisch» bezeichnen, wenn der DFB 30 Millionen Euro bezahlen müsse, die er am Ende an anderer Stelle in seinem Budget wegnehmen müsse. 

Die Debatte über mögliche Trainer-Rochaden dürfte in den kommenden Tagen und Wochen weitere Dynamik erhalten. Für Leipzig kommt der Wirbel zu einem ungünstigen Zeitpunkt, denn nach dem Sieg gegen Stuttgart gilt die volle Konzentration dem DFB-Pokal-Halbfinale am Freitag bei Werder Bremen. Mit einem Sieg steht RB im Finale. Und Nagelsmann hätte die Chance, seinen ersten grossen Titel zu holen.