Abend der Vergeltung? Die Bayern sind heiss auf die Revanche gegen Real

SDA

25.4.2018 - 06:27

Bayern München geht mit breiter Brust heute Abend ins Hinspiel im Champions-League-Halbfinal gegen Titelhalter Real Madrid. Form, Stimmung und Selbstvertrauen sind dank Jupp Heynckes intakt.

Die Vorfreude auf das erneute Rendez-vous mit Real Madrid ist im Lager der Bayern spürbar. Spieler und Staff versprühen Optimismus. Das Selbstvertrauen stieg mit jedem Gala-Auftritt der letzten Wochen und ist rechtzeitig für den Halbfinal gegen den schwerstmöglichen Gegner auf dem Höhepunkt.

Nach dem denkwürdigen 2:4 nach Verlängerung im Rückspiel des letztjährigen Viertelfinals sinnen die Bayern auf Revanche. Der Stachel sitzt noch tief. Cristiano Ronaldos aus einer Offsideposition heraus erzieltes 2:2 in der 105. Minute hallt nach, zumal es nicht der einzige unglückliche Schiedsrichter-Entscheid in diesem K.o.-Duell war. Der Wille, die Erinnerungen mit einem Sieg vergessen zu machen, ist immens.

Bessere Vorzeichen

Kam das Duell in der letzten Saison zu einem ungünstigen Zeitpunkt, ist das Timing diesmal perfekt. Mit breiter Brust erklärte Uli Hoeness im Vorfeld: «Es ist ein völlig anderes Spiel als letztes Jahr, es war damals eine schwierigere Situation. Ich glaube schon, dass wir jetzt in einer besseren Verfassung sind als im letzten Jahr um diese Zeit. Wir sind in guter Form, es wird in jedem Fall ein grosser Kampf.» Die Offensive mit Robert Lewandowski, Thomas Müller, Arjen Robben und Franck Ribéry funktioniert wieder prächtig, die Defensive ist stabil, die Balance stimmt. Real Madrid, der Champions-League-Sieger der letzten beiden Jahre, überzeugt derweil in dieser Saison nur in der Königsklasse.

Verzichten muss Heynckes in beiden Spielen gegen Real auf Arturo Vidal, für den die Saison beendet ist und dessen Absenz bisher nicht ins Gewicht fiel, auf Kingsley Coman und auf Goalie Manuel Neuer, den Sven Ulreich in den letzten Wochen fast schon vergessen liess. Im Hinspiel in München droht ausserdem David Alaba wegen eines muskulären Problems auszufallen. Die Absenzen steckte der deutsche Meister zuletzt mühelos weg.

Heynckes' Geschick

Bayerns imposante Wandlung ist eng mit Jupp Heynckes verknüpft. Der 72-jährige Triple-Trainer von 2013, der aus dem Ruhestand zurückgekommen war, brachte die unter Carlo Ancelotti zerbröckelte Mannschaft schlagartig wieder auf Kurs. Wie vor fünf Jahren greift der Klub unter ihm wieder nach allen Titeln. Wie man spanische Klubs besiegt, weiss der ehemalige Real-Trainer auch: 2012 besiegten die Münchner Real im Halbfinal und ein Jahr später den FC Barcelona auf dem Weg zum Triumph in London gegen Dortmund.

«Ich habe ein sehr gutes Gefühl, bin sehr, sehr optimistisch», sagte Heynckes am Tag vor dem Hinspiel, in dem er keinen Favoriten sieht. «Wir haben eine überragende Stimmung und Atmosphäre in der Mannschaft. Und der Wille kann Berge versetzen.» Cristiano Ronaldo, der im laufenden Wettbewerb in jedem Spiel mindestens einmal getroffen und die Bayern im Vorjahr mit fünf Toren fast im Alleingang abgeschossen hat, lobte Heynckes, nicht ohne auf seinen eigenen Skorer zu verweisen: «Robert Lewandowski hat in dieser Saison schon 39 Pflichtspieltore erzielt. Man könnte also auch fragen, wie er zu stoppen ist.»

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