Klassenerhalt Bierdusche und Fangesänge – Urs Fischer wird in Berlin als Held gefeiert

jar

17.6.2020

In Basel wurde Urs Fischer vor drei Jahren trotz Double-Gewinn für nicht gut genug befunden, in Berlin feiern sie den Zürcher als Helden. Mit Union gelingt Fischer der Klassenerhalt. Vor dem Stadion steigt die Sause – mit dabei sind auch Fans.

Es sind herrliche Szenen, die sich am späten Dienstagabend vor dem Stadion An der Alten Försterei abspielen. Auf der einen Seite stehen die Spieler von Union Berlin, gegenüber haben sich ein paar Dutzend Fans der «Eisernen» versammelt – natürlich mit dem nötigen Sicherheitsabstand zu den Fussballern.

Gemeinsam feiern sie den 1:0-Sieg gegen Paderborn, dank dem Union definitiv vor dem Abstieg gerettet ist. Bereits vor einem Jahr gab es für die Berliner ja mächtig was zu feiern, den erstmaligen Aufstieg in die Bundesliga. Damals gab es einen Platzsturm, Tausende feierten mit den Spielern und Trainer Urs Fischer den Gang ins deutsche Fussball-Oberhaus.

Diesmal fällt die Feier wegen Corona kleiner aus, Charme hat aber auch dieses kleine Parkplatz-Fest. Spieler und Fans singen und johlen gemeinsam. Nur kurz werden die Gesänge unterbrochen – als Urs Fischer dazu stösst. Die Anhänger huldigen den Schweizer mit «Fischer, Fischer»-Rufen. Dem bescheidenen Zürcher scheint die Situation fast ein wenig unangenehm zu sein, verlegen antwortet er: «Singt weiter, singt weiter.»

Welch grosse Anerkennung Fischer in Berlin geniesst, zeigt alleine schon das Mottoshirt für den Klassenerhalt, welches eine Hommage der Spieler an den Coach ist. «Schlussendlich Klassenerhalt» steht da geschrieben. Ein Adverb, das eigentlich in keinem Fischer-Satz fehlt. Wohl auch kein Zufall, dass der 54-Jährige bei den Interviews nach dem Sieg gegen Paderborn trotz aller Freude darauf achtet, das Wort zu ersetzen: «Wir haben gelitten und uns zum Schluss belohnt.» 

«Schlussendlich» – so was wie das Lieblingswort von Urs Fischer.
«Schlussendlich» – so was wie das Lieblingswort von Urs Fischer.
Bild: Getty

«Belohnt» wird Fischer schlussendlich natürlich auch mit einer Bierdusche. «Wir haben etwas geschafft, was uns nicht viele zugetraut hatten», sagt der Schweizer stolz. Seinen Spielern gibt er am Mittwoch frei. Diese feiern den Ligaerhalt mit den Fans noch bis tief in die Nacht hinein. 

Zurück zur StartseiteZurück zum Sport