Birmingham City vergibt Jude Bellinghams Rückennummer nach seinem Transfer zu Borussia Dortmund nicht mehr. Die Aktion sorgt nicht überall für Begeisterung.
Der argentinische Superstar Diego Maradona hatte Napoli Ende der 80er – welches bis dato ein notorisch erfolgloses Team war – praktisch im Alleingang an die nationale und internationale Spitze geführt. Zum Dank wurde seine Rückennummer «10» nach seinem Abgang bei Napoli nicht mehr vergeben.
Eine ähnliche Ehre kommt nun auch Jude Bellingham zuteil. Sein bisheriger Klub Birmingham City aus der zweiten englischen Liga teilte mit, dass man seine Nummer 22 nicht mehr vergeben werde. «Das Trikot mit der 22 ist ein Synonym für Jude geworden, für seinen Aufstieg in die erste Mannschaft mit nur 16 Jahren und 38 Tagen.» Man wolle mit der Entscheidung «an einen von uns erinnern und andere inspirieren», wie auf der Vereins-Website steht.
Der Junioren-Nationalspieler spielte schon im Alter von sieben Jahren für die «Blues». Der jüngste Profi der Vereinsgeschichte sei «in bemerkenswert kurzer Zeit eine Ikone bei den Blues geworden« und habe damit gezeigt, «was durch Talent, harte Arbeit und Hingabe möglich ist», heisst es weiter.
Der Klub hält fest: «Durch sein fürsorgliches, bescheidenes und einnehmendes Verhalten abseits des Platzes ist er ein beeindruckendes Vorbild geworden.»
Unbedingt Lektion nötig
Die Hommage an den sicherlich talentierten Teenager, der zur neuen Saison für stolze 26,5 Millionen Euro zu Borussia Dortmund wechselt, stösst einigen Fans sauer auf. Schliesslich hatte der zentrale Mittelfeldspieler noch kein Erstligaspiel absolviert und war gerade 44 Mal für seinen Klub aufgelaufen. Auch seine vier Tore sind für manchen «Blues»-Anhänger jetzt nicht dermassen rekordverdächtig, um gleich seine Rückennummer zu verewigen.
Bellingham selbst geniesst einfach das Lob: «Ich kann Birmingham City nicht genug danken für das, was sie für mich getan haben – nicht nur im vergangenen Jahr, sondern seit meinem siebten Lebensjahr.» Der neue Hoffnungsträger von Lucien Favre hielt fest: «Natürlich wünsche ich allen, die mit dem Klub in Verbindung stehen, nur das Beste. Einmal ein Blauer, immer ein Blauer.»
Nicht mehr Blau, sondern Gelb heisst es für Bellingham nun bei Dortmund. Dass man die Farbenlehre im Ruhrpott besser im Griff hat, sollte er spätestens nach dem Eklat von Schalkes Rabbi Matondo – der 19-Jährige Waliser hatte sich im Trikot des Erzrivalen ablichten lassen – wissen. Beim BVB läuft Bellingham übrigens auch mit der Nummer 22 auf.