Immer wieder werden Journalistinnen am Rande von Sportveranstaltungen bei der Arbeit gestört oder gar primitiv angemacht. Gerade in Brasilien kommt es immer wieder zu Übergriffen. Nun setzen Betroffene ein Zeichen.
Im Zuge der Me-Too-Debatte machen nun auch Sport-Journalistinnen auf abstossende Vorkommnisse aufmerksam. Während der Fussball-WM kam es in Russland bisher zu vier protokollierten Übergriffen auf Frauen, die ihrer Arbeit nachgehen wollten. Die Brasilianerin Julia Guimaraes berichtete etwa aus Jekaterinburg über das Spiel Japan gegen Senegal, als sich ihr ein Mann nähert und versucht, sie zu küssen.
Die Journalistin des Senders TV Globo/SporTV drehte sich empört zur Seite und weist den Mann lautstark in seine Schranken: «Mach so etwas nie wieder. Ich habe dir nicht erlaubt, das zu machen. Das ist nicht höflich, das ist nicht richtig», ruft sie dem Mann hinterher, der sich nach seiner gescheiterten Attacke zurückzieht und sich kleinlaut entschuldigt.
Damit löste Guimaraes viele Reaktionen im Netz aus. Das Problem ist nicht neu: Immer wieder versuchen Fans – oder gar Sportler – Moderatorinnen zu küssen oder mit ihnen zu flirten. Auch werden die Frauen oft beschimpft und beleidigt. Dagegen setzen sich nun einige Betroffene aus Brasilien zur Wehr und lancieren unter dem Hashtag #DeixaElaTrabalhar (zu Deutsch: «Lasst sie arbeiten») eine Kampagne gegen die Übergriffe.
In einem Video sagt eine Frau: «Es ist mir passiert». Eine andere ergänzt: «Es ist uns allen passiert – und es darf nicht mehr passieren.»
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