Was für ein Drama im DFB-Pokal: Zwei Bundesligisten schaffen erst im Elfmeterschiessen den Sprung ins Achtelfinale. Ein Kapitän rettet sein Team. Im hohen Norden gelingt einem Zweitligisten ein Coup.
Borussia Dortmund übersteht die 2. Runde im deutschen Cup gegen Union Berlin mit viel Mühe. Lucien Favre gewinnt das Schweizer Duell gegen Urs Fischer dank eines Foulpenaltys in der 121. Minute 3:2.
Captain Marco Reus erlöste den BVB unmittelbar vor dem drohenden zweiten Penaltyschiessen gegen die Union innert zwei Jahren. Das entscheidende Foul hatte Berlins Innenverteidiger Marvin Friedrich mit einem Zupfer an Christian Pulisic begangen. Urs Fischer musste sich damit im 13. Pflichtspiel als Trainer von Union Berlin zum ersten Mal geschlagen geben, während Lucien Favres Ungeschlagenheit mit dem BVB dank dem zweiten Overtime-Sieg im Cup anhält.
Zweimal machte die Union vor gut 72'000 Zuschauern in Dortmund in der regulären Spielzeit einen Rückstand wett. Beide Male war Sebastian Polter der Torschütze, der erst vor einem Monat nach einem Achillessehnenriss zurückgekehrt war, das zweite Mal in der 87. Minute. Für die zunächst nicht in Bestbesetzung angetretenen Dortmunder erzielten Pulisic und Maximilian Philipp die Tore. Das BVB-Tor hütete erstmals in einem Pflichtspiel Marwin Hitz, der zu Beginn der Verlängerung mit einer starken Parade Schlimmeres abwendete.
Die Union hatte den BVB schon vor zwei Jahren in der 2. Cuprunde in eine Zusatzschlaufe gezwungen. Damals setzte sich der Favorit schliesslich im Penaltyschiessen durch.
Noch mehr Mühe als der BVB bekundete Schalke 04
Das Team des nach 66 Minuten eingewechselten Schweizer Stürmers Breel Embolo setzte sich gegen den 1. FC Köln erst nach dem siebten Versuch im Penaltyschiessen durch. Davor hatte Nabil Bentaleb den kriselnden Tabellen-15. der Bundesliga in der 88. Minute in die Verlängerung gerettet.
Auch für den späten Ausgleich benötigten die zuvor in drei Pflichtspielen torlos gebliebenen Schalker einen (Hands-)Penalty. In die Bredouille waren sie Ende der ersten Halbzeit durch einen abgelenkten Weitschuss von Jhon Cordoba geraten.
Nürnberg mit Zittersieg gegen Drittligisten
Mit Nürnberg musste ein dritter Bundesligist eine Zusatzschlaufe einlegen. Der Aufsteiger setzte sich gegen den Drittligisten Hansa Rostock im Penaltyschiessen 4:2 durch.
Leverkusen mit Kantersieg gegen Gladbach
Leverkusen setzte in Gladbach beim 5:0 (2:0) ein Ausrufezeichen. Julian Brandt brachte die Werkself schon früh in Führung (5.). Tin Jedvaj (45.+1), Karim Bellarabi (67./74.) und Kevin Volland (80.) sorgten für den Endstand gegen extrem schwache Borussen.
Werner kommt und dreht das Spiel
RB Leipzig schlug 1899 Hoffenheim mit 2:0 – Matchwinner Timo Werner kommt erst zur zweiten Halbzeit, trifft aber denoch doppelt. Auch Werder Bremen erreichte das Achtelfinale am 5./6. Februar problemlos: Durch ein 5:1 (3:1) beim SC Weiche Flensburg. Der MSV Duisburg gewann in Bielefeld klar.
Kiel feiert Aussenseiter-Sieg
Nach dem Freiburger Führungstor von Nils Petersen (2.) leitete Janni Serra mit seinem Ausgleich (26.) den Kieler Coup gegen die eine Liga höher spielenden Breisgauer ein. David Kinsombi erzielte elf Minuten vor dem Ende den vielumjubelten Siegtreffer im hohen Norden.
Die Spiele vom Vortag
Am Dienstag setzten sich ebenfalls die Favoriten durch, überraschend hatte Rekordmeister FC Bayern München beim 2:1 beim Viertligisten SV Rödinghausen jedoch einige Schwierigkeiten. Zweitligist Hamburger SV gewann gegen den eine Klasse tiefer spielenden SV Wehen Wiesbaden mit 3:0, dabei zündeten HSV-Anhänger im Gästeblock Pyrotechnik. Die Partie stand kurz vor dem Abbruch. Die Bundesligisten Hannover 96 (0:2 gegen VfL Wolfsburg) und 1. FSV Mainz 05 (2:3 n.V. beim FC Augsburg) schieden in direkten Duellen gegen Ligakonkurrenten aus.