Kuriose Szene in Rumänien: Im Spiel zwischen Gaz Metan Mediaş und CFR Cluj wechselt Gäste-Trainer Dan Petrescu schon beim allerersten Spielunterbruch – und hat dafür einen guten Grund.
Das Profidebüt ist bestimmt für jeden Fussballer ein unvergessliches Erlebnis. Endlich kann man einmal bei den Grossen zeigen, was man draufhat – und sich vielleicht sogar mit einer guten Leistung für weitere Einsätze empfehlen.
Dieses Gefühl dürfte am Montag auch Alin Fica gehabt haben. Das 18-jährige Mittelfeldjuwel durfte zum ersten Mal überhaupt mit den Profis des CFR Cluj spielen. Und stand im Spiel der rumänischen Meisterrunde gegen Gaz Metan Mediaş (0:0) sogar in der Startelf.
Doch Ficas Einsatz war nur von kurzer Dauer. Exakt 24 Sekunden nach dem Anpfiff musste der Teenager den Platz bereits wieder verlassen. Den Ball hat der junge Mann in dieser kurzen Zeit den Ball nicht ein einziges Mal berührt. Entsprechend hat er auch nicht viel falsch gemacht.
What's the fastest substitution ever? CFR Cluj manager Dan Petrescu replaced 18-year-old Alin Fica after 23 seconds today! The boy didn't even touched the ball. #Liga1 (1/2)pic.twitter.com/ftRvUMCMKi
— Alecs Stam (@AlecsStam) March 9, 2020
«Die Regel zwang mich, das zu tun»
Alin Fica nahm den Entscheid seines Trainers Dan Petrescu aber professionell zur Kenntnis. Seine Reaktion verriet: Er wusste schon vor dem Spiel, dass er nicht lange auf dem Platz stehen wird. Gelassen lief er vom Platz und klatschte mit «Joker» Alexandru Paun wie auch seinem Trainer ab.
Doch warum wurde der 18-Jährige bei seinem Debüt schon nach 24 Sekunden vom Platz genommen? Dafür gibt es eine einfache Erklärung: In Rumänien sind die Teams dazu verpflichtet, dass in der Startelf mindestens zwei in Rumänen ausgebildete Spieler stehen müssen, die jünger sind als 22 Jahre.
Der frühere Chelsea-Profi Petrescu gab nach dem Spiel zu, dass es ihm «peinlich» war, bereits nach wenigen Sekunden zum ersten Mal zu wechseln. Aber: «Die Regel hat mich dazu gezwungen, das zu tun.»
Für sein Handeln erntete Petrescu viel Kritik. Valeriu Iftie, der Präsident von Clujs Ligarivale FC Botosani, sagte etwa: «Wir sollten ihn alle dafür kritisieren. Er will einfach ein erfahrenes Team haben, aber das ist eine Beleidigung gegen die Regeln. Klar will Cluj den Titel gewinnen, aber diese Aktion war einfach nur verwerflich.»
Dan Petrescu räumte sogar selbst ein, dass er mit seinem eigenen Handeln unzufrieden war. «Ich mochte das nicht, ich habe ihm das Selbstvertrauen genommen. Wie er sein Debüt gab, ist nicht gut für ihn und für den Fussball», so der Trainer des Tabellenführers. «Aber wir haben viele gute Spieler auf der Tribüne und es ist schwierig für mich.»