Tottenham Dele Alli wegen rassistischem Corona-Scherz gesperrt

dpa

11.6.2020

Dele Alli verpasst den Premier-League-Restart gegen Manchester United.
Dele Alli verpasst den Premier-League-Restart gegen Manchester United.
Bild: Getty

Der englische Nationalspieler Dele Alli wird den Wiederanpfiff in der englischen Premier League in der kommenden Woche verpassen. Alli ist wegen eines als rassistisch eingestuften Videos in sozialen Medien vom englischen Fussballverband (FA) für ein Spiel gesperrt worden.

Damit fehlt er seinen Spurs am nächsten Freitag beim ersten Heimspiel nach der Corona-Pause gegen Manchester United. Ausserdem muss der Profi von Tottenham Hotspur eine Geldstrafe von 50'000 Pfund (ca. 60'000 Franken) bezahlen und an einem Aufklärungskurs teilnehmen.

Der 24-Jährige hatte Anfang Februar auf der Plattform Snapchat einen kurzen Videoclip vom Flughafen veröffentlicht, in dem er einen Scherz mit Bezug zum Coronavirus über einen asiatisch aussehenden Mann machte. Alli hatte den Clip nach kurzer Zeit gelöscht und sich dafür entschuldigt. Eine unabhängige Kommission kam nun allerdings zu dem Entschluss, der Mittelfeldspieler habe dem Ansehen des Fussballs geschadet und gegen FA-Regeln verstossen, weil er sich in seinem Video auf die Hautfarbe oder ethnische Herkunft bezog.

Alli hatte einen rassistischen Hintergrund abgestritten und argumentiert, er bezöge sich nur darauf, dass der Mann gehustet habe. In dem Video war laut der Untersuchungskommission aber kein Husten zu hören. In der Urteilsbegründung stellte die FA klar, dass es nicht darum gegangen sei, Alli als Rassist darzustellen. Vielmehr habe er «ohne ausreichend nachzudenken» einen missglückten Scherz gemacht und dabei einen «inakzeptablen rassistischen Stereotyp» bedient.

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