Nach der fehlgeschlagenen EM-Qualifikation befindet sich Irland in einer Übergangsphase. Oder doch nicht? Interimstrainer John O'Shea geniesst nach kurzer Zeit bereits viel Zuspruch.
Bloss sechs Punkte realisierte Irland in der EM-Qualifikation, und dies auch nur dank zwei Siegen gegen Gibraltar. Die schwache Ausbeute bedeutete das Ende für den bei vielen Spielern beliebten Nationaltrainer Stephen Kenny, dessen Vertrag nicht erneuert wurde. Einen Nachfolger hatte der irische Verband jedoch nicht gleich bereit.
Weil sich die Suche hinzog, wurde Ende Februar John O'Shea als Interimstrainer präsentiert. Der 42-Jährige, der in seiner Aktivkarriere als Verteidiger von Manchester United und Sunderland 446 Spiele in der englischen Premier League bestritt, bot sich als ehemaliger Assistent des Nationalteams für die Aufgabe an. Aufgrund seiner 118 Länderspiele mit Irland, womit er einzig hinter Robbie Keane (146) und Shay Given (134) liegt, geniesst er zudem Legendenstatus.
Di 26.03. 20:10 - 23:30 ∙ SRF zwei ∙ 200 Min
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Gleichzeitig hielt der Verband fest, intensiv nach einer permanenten Lösung zu suchen, wobei immer wieder Namen in den Medien auftauchten, die aber ebenso schnell wieder verschwanden. Es seien vier Wochen voller Wirbel gewesen, schreibt die öffentlich-rechtliche Rundfunkgesellschaft RTE. Und der bisherige Gewinner heisst John O'Shea.
«Fragen Sie mich nach dem Spiel gegen die Schweiz nochmals»
Dieser hatte sich stets zurückhaltend gegeben. Es sei eine grosse Ehre, in den beiden Testspielen gegen Belgien und die Schweiz an der Seitenlinie stehen zu dürfen. Für ihn gelte der Fokus einzig dieser Aufgabe. Und der Einstand am vergangenen Samstag gelang. Gegen das starke Belgien resultierte ein 0:0, das wie Balsam für die geschundene Fussball-Seele der Iren wirkte.
Sogleich sprachen sich viele Medien dafür aus, das Hin und Her um die Nachfolgesuche zu beenden und O'Shea definitiv zum Trainer zu ernennen. Es wäre eine ähnliche Geschichte wie beim Nationalteam der Frauen. Dort wurde im letzten Jahr Eileen Gleeson erst als Interimstrainerin präsentiert, nach erfolgreicher Nations-League-Kampagne dann aber fest angestellt.
O'Shea, der bisher immer nur in der Funktion des Assistenten wirkte, gab sich in dieser Frage jeweils zurückhaltend, liess aber ein gewisses Interesse durchblicken. Als er nach dem Unentschieden gegen Belgien einmal mehr gefragt wurde, ob er gerne Irland-Trainer bleiben würde, gab er zurück: «Fragen Sie mich nach dem Spiel gegen die Schweiz nochmals.» Überzeugt sein Team auch am Dienstag, würde der Verband noch mehr unter Druck geraten, mit O'Shea als Trainer weiterzumachen.