Die deutsche Nationalspielerin Svenja Huth ist Mutter geworden. Ihre Frau hat nach künstlicher Befruchtung einen Sohn zur Welt gebracht. Biologisch sind beide Eltern die Mütter, in Deutschland wird das so aber nicht anerkannt. Deshalb muss Huth ihr Kind nun adoptieren.
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- Die Frau der deutschen Nationalspielerin Svenja Huth hat nach künstlicher Befruchtung einen Sohn zur Welt gebracht. Biologisch sind beide Eltern die Mütter. So einfach ist das in Deutschland für homosexuelle Paare aber nicht.
- Die Schwangerschaft hat vor einigen Wochen für Aufsehen gesorgt, weil Svenja und Laura Huth die Gesetzgebung in Deutschland kritisiert haben.
- Die Fussballerin muss nun einige bürokratische Hürden meistern, um ihr eigenes Kind adoptieren zu können.
Auf Instagram wünscht Svenja Huth ihren Teamkolleginnen vom VfL Wolfsburg gegen Turbine Potsdam am Sonntag viel Glück. Sie selbst kann beim 2:0-Sieg der Wölfinnen nicht dabei sein – denn sie ist gerade Mutter geworden, wie sie in den sozialen Medien bekannt gibt.
Huth hat Söhnchen Emil aber nicht selber zur Welt gebracht, sondern ihre Frau Laura. Die deutsche Nationalspielerin und ihre Frau haben sich für eine künstliche Befruchtung entschieden. Die Schwangerschaft hat im Juli Aufsehen erregt, da Svenja und Laura Huth die Gesetzgebung in Deutschland kritisiert hatten.
Die sogenannte Ropa-Methode, bei der Svenjas Eizellen entnommen, ausserhalb des Körpers befruchtet und ihrer Ehefrau eingesetzt wurden, konnte nur in Spanien durchgeführt werden. «In Spanien ist es gesetzlich so geregelt, dass wenn wir dort das Kind bekommen, wir beide als Mütter gelten würden», sagte Laura Huth in der ZDF-Dokumentation «Born for this - Mehr als Fussball». In Deutschland wird das so aber nicht anerkannt.
Svenja Huth muss Drogentest machen und Gehaltsnachweis vorlegen
So haben die frisch gebackenen Eltern in ihrer Heimat nun einige bürokratische Hürden zu meistern. Fussballerin Svenja muss ihr eigenes Kind nach der Geburt adoptieren, um auch offiziell als Mutter zu gelten. Dafür muss sie einen Drogentest machen, ein erweitertes Führungszeugnis und einen Gehaltsnachweis sowie eine notarielle Beglaubigung vorlegen. Das sei «demütigend», sagte Svenja Huth im Juli.
«Wir sind verheiratet, mehr Wunschkind geht eigentlich nicht. Da wünscht man sich schon mehr Gleichberechtigung», meinte auch Laura. Der ganze Vorgang kann bis zu zwei Jahre dauern.
Nun freut sich Familie Huth aber erst einmal über den Zuwachs. Auf Instagram hagelt es Gratulationen aus der Frauen-Fussballwelt. «Endlich bist du da, unser kleiner Glücksbringer, herzlichen Glückwunsch ihr Drei», schreibt etwa DFB-Kapitänin Alexandra Popp.