Saisonabbruch? Die Folgen der EM-Absage: So geht es nun weiter

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17.3.2020

Die Europameisterschaft wird definitiv nicht in diesem Sommer stattfinden.
Die Europameisterschaft wird definitiv nicht in diesem Sommer stattfinden.
Bild: Keystone

Die UEFA hat am Dienstag gemeinsam mit ihren 55 Mitgliederverbänden entschieden, dass die EM 2020 um ein Jahr verschoben wird. Das gibt den nationalen Ligen mehr Luft, dürfte aber auch Konsequenzen haben.

«Bluewin» beantwortet die wichtigsten Fragen:

Wann findet die Europameisterschaft statt?

Die EURO 2020 wird um ein Jahr verschoben, was bedeutet, dass sie ab jetzt «EURO 2021» heissen dürfte. Der Startschuss zur EM wird am 11. Juni 2021 sein. Der Final ist am 11. Juli geplant. Dies bestätigt die UEFA am Dienstagnachmittag in einem Statement.

Wo findet die EM 2021 statt?

An den zwölf geplanten Austragungsorten muss eigentlich nicht gerüttelt werden. So wird auch die Schweiz ihre Gruppenspiele gegen Wales, Italien und die Türkei wahrscheinlich in Rom und Baku austragen. Noch hat die UEFA aber nicht bestätigt, dass sie die historische EM-Endrunde im nächsten Jahr unter gleichen Voraussetzungen ausrichten will und kann.

Wer wird an der EM dabei sein?

Die 20 bereits qualifizierten Teams dürfen ihr EM-Ticket selbstverständlich behalten. In den Nations-League-Playoffs können sich vier weitere Nationen noch für die EURO 2021 qualifizieren. Durch die Verschiebung der Endrunde werden auch die letzten Qualispiele, die eigentlich nächste Woche über die Bühne hätten gehen sollen, nach hinten verschoben. Sie sollen Anfang Juni ausgetragen werden.



Was bedeutet die Verschiebung für ...

... die UEFA: Sie muss das für den Sommer 2021 geplante Finalturnier der Nations League wohl verschieben. Auch die EM der Frauen ist im Sommer 2021 geplant. Möglich ist, dass dieses Turnier, welches am 7. Juli 2021 starten soll, um ein paar Tage nach hinten verschoben wird.

«Entscheidungen über Termine für andere UEFA-Wettbewerbe werden zu gegebener Zeit getroffen und bekannt gegeben», teilt die UEFA mit. Gemäss «The Athletic» kostet die Verschiebung der EURO 2020 den europäischen Fussballverband 275 Millionen Pfund (320 Mio. Franken).

... die FIFA: Der Weltfussballverband will im Sommer 2021 eigentlich zum ersten Mal die neue Klub-WM austragen. Daraus wird wohl nichts. Und wenn doch, muss die FIFA wohl auf die europäischen Top-Stars verzichten, die zu dieser Zeit an der EM weilen. Medienberichten zufolge wird die Klub-WM in den Sommer 2022 verlegt.

... die nationalen Ligen: Premier League, Bundesliga, Super League und Co. haben nun mehr Zeit, um ihre Wettbewerbe sauber beenden zu können. Wie lange die Meisterschaften laufen werden, ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht abzusehen.

Gemäss Medienberichten will die UEFA aber, dass spätestens am 30. Juni alle Meisterschaften zu Ende sind, weil es in vielen europäischen Ländern danach zu heiss wird, um zu spielen. Ausserdem möchte die UEFA, dass die nationalen Meisterschaften den Betrieb gleichzeitig wieder aufnehmen, damit auch die K.-o.-Phase der Champions und Europa League sauber über die Bühne gebracht werden kann. 



... die Klubs: Wegen der hohen Kosten der EM-Absage will die UEFA offenbar die Klubs und Ligen zur Kasse bitten – laut «The Athletic» sollen sie die fälligen 320 Millionen Franken bezahlen.

... die Fans: Millionen von Fans müssen ihre EM-Reisen stornieren oder umbuchen. Die erworbenen Tickets besitzen auch im nächsten Jahr noch ihre Gültigkeit. Wer 2021 nicht anreisen kann, kann sich die Tickets rückerstatten lassen.

Wird es eine Sommerpause und ein Transferfenster geben?

Stimmen Berichte wie etwa jener der «Daily Mail», haben die nationalen Ligen nur bis Ende Juni Zeit, um die Meisterschaften zu Ende zu führen. Schaffen sie das nicht, könnten die Saisons abgebrochen werden. Davon schreibt die UEFA in ihrem Statement allerdings nichts.

Es heisst lediglich, dass der Abschluss der laufenden Meisterschaften in den nationalen Ligen nun Priorität habe. Und dass man eine Arbeitsgruppe eingerichtet habe, um unter anderem Möglichkeiten für die Endphase der Champions League und der Europa League zu prüfen. Möglich wäre wohl, dass die Sieger der beiden internationalen Klubwettbewerbe in einem Finalturnier ermittelt werden. 

Fakt ist: Ist die Saison Ende Juni überall beendet, vereinfacht das auch die Transferperiode. Das Transferfenster könnte in Europa wie geplant am 1. Juli eröffnet werden und die Spieler, deren Verträge oder Leihverträge am 30. Juni auslaufen, könnten problemlos wechseln. Damit dürfte die Sommerpause auf den 1. Juli geplant sein. Da allerdings nicht abzusehen ist, wann die Corona-Epidemie ihr Ende findet, kann auch nicht prognostiziert werden, wann und ob der Ball in dieser Saison wieder rollt. 

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