Top-Stars ohne Aufgebot Kein Aufgebot: Diese Weltklasse-Elf verfolgt die EM-Quali vor dem TV

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21.3.2019

Mats Hummels, Mario Balotelli und Thiago: Sie alle erhielten von ihren Nationaltrainern kein Aufgebot.
Mats Hummels, Mario Balotelli und Thiago: Sie alle erhielten von ihren Nationaltrainern kein Aufgebot.
Bildmontage: Bluewin (Getty)

Deutschlands Nationaltrainer Jogi Löw überraschte bei seinem neuesten Aufgebot mit der Ausbootung von Mats Hummels, Jerome Boateng und Thomas Müller. Die drei Bayern-Profis sind aber längst nicht die einzigen europäischen Stars, welche in den ersten EM-Qualispielen zuschauen müssen. Hier ist Europas Top-11 der Spieler, die kein Aufgebot erhielten.

Nr.  1

Goalie, Deutschland

Bernd Leno

Zugegeben, die Nicht-Nomination von Bernd Leno ist weder skandalös noch mit der Ausbootung von Hummels, Boateng und Müller zu vergleichen. Deutschland hat schlicht zu viele gute Goalies und an Manuel Neuer und Marc-André ter Stegen gibt es aktuell ohnehin kein Vorbeikommen. Dennoch überrascht Lenos Nicht-Nomination etwas, hatte Löw doch zuletzt immer den Arsenal-Goalie, der eine gute Saison spielt, aufgeboten. Das soll aber nicht heissen, dass Frankfurt-Keeper Kevin Trapp die Nomination nicht verdient hätte.

Nr.  2

Verteidigung, Deutschland

Jerome Boateng

Bei Bayern ist der 76-fache Nationalspieler in dieser Saison nicht immer erste Wahl, in der deutschen Mannschaft reicht es dem Weltmeister nun nicht einmal mehr in die zweite Garde. Er sei «traurig» über den Entscheid des Bundestrainers, sagte Boateng nach seiner Ausbootung, habe aber «Verständnis für die Entscheidung».

Nr.  3

Verteidigung, Deutschland

Mats Hummels

Auch für Mats Hummels gibt es in Jogi Löws neuer Nationalmannschaft keinen Platz mehr. Auch das ist eine dicke Überraschung, hatte Hummels in den letzten Jahren doch immer mit konstant starken Leistungen überzeugen können.

Nr.  4

Verteidigung, Frankreich

Aymeric Laporte

Im Starensemble von Manchester City ist Laporte in seiner zweiten Saison zum Abwehrboss aufgestiegen. Kein anderer Verteidiger geniesst mehr Vertrauen von Pep Guardiola als der 24-jährige Linksfuss. Aus irgendeinem Grund steht Trainer Didier Deschamps aber nicht auf Laportes Spielweise. Er wurde zwar auch schon für Frankreichs A-Nationalmannschaft aufgeboten, wartet aber noch auf sein Debüt. Stattdessen hat Deschamps neben den gesetzten Innenverteidigern (Varane, Umtiti, Kimpembe) überraschend Kurt Zouma vom FC Everton aufgeboten. 

Nr.  5

Mittelfeld, Frankreich

Dimitri Payet

Nachdem der Freistoss-Spezialist bereits nicht bei Frankreichs WM-Siegeszug mithelfen durfte, schien Payet zuletzt wieder auf dem Radar von Didier Deschamps erschienen zu sein. Zumindest setzte der Trainer den Marseille-Captain im Herbst in einem Testspiel gegen Island ein. Zum Auftakt in die EM-Quali (gegen Moldawien und Island) verzichtet Deschamps aber wieder auf den bald 32-Jährigen, für den sich das Thema Nationalmannschaft damit langsam aber sicher erledigt hat. Die Konkurrenz in der Offensive des Weltmeisters ist wohl schlicht zu stark.

Nr.  6

Mittelfeld, Spanien

Thiago

Was hat Luis Enrique mit der spanischen Nationalmannschaft vor? Plant er nach den enttäuschenden letzten Turnieren (Vorrunden-Aus an der WM 2014, Achtelfinal-Aus an der EM 2016 und WM 2018) einen grossen Umbruch? Oder will der Coach einfach jeden Spieler, den er auch nur im entferntesten auf dem Radar hat, testen? Jedenfalls verzichtet Enrique in den beiden ersten Qualispielen gegen Norwegen und Malta nicht nur auf Bayern-Spielmacher Thiago, ...

Nr.  7

Mittelfeld, Spanien

Isco

... sondern auch auf Real-Offensivspieler Isco, ...

Nr.  8

Mittelfeld, Spanien

Koke

... Atléticos Mittelfeld-Allrounder Koke ... 

Nr.  9

Angriff, Spanien

Diego Costa

... und Atlético-Torjäger Diego Costa. Stattdessen hat Luis Enrique international weniger bekannte Namen wie Mario Hermoso (Espanyol), Sergio Canales (Real Betis), Jaime Mata (Getafe) und Iker Muniain (Bilbao) aufgeboten. 

Nr.  10

Angriff, Deutschland

Thomas Müller

Dass Jogi Löw bei seinem Umbruch in Zukunft auch auf die Dienste von Thomas Müller verzichten will, können viele Deutschland-Fans nicht verstehen. Schliesslich war es doch gerade Müller, der mit seinem unbändigen Siegeswillen die Teamkollegen immer mitreissen konnte. Mit seinen zehn WM-Toren gehört er zudem zu den grossen Stars der WM-Geschichte. Er sei «sauer über die Art und Weise, wie das Ganze abgelaufen ist», sagte Müller nach seiner Ausbootung.

Nr.  11

Angriff, Italien

Mario Balotelli

Bei Balotelli scheiden sich die Geister: Einige sehen im italienischen Stürmer eine überschätzte Skandalnudel, andere glauben noch immer an das grosse Talent des Torjägers. Fakt ist aber: Seit seinem Wechsel zu Marseille blüht Balotelli wieder richtig auf. Fünf Treffer erzielte der 28-Jährige in seinen ersten acht Partien für Marseille. Auf das erste Aufgebot in Italiens Nationalmannschaft seit September wartete Balotelli dennoch vergebens. Stattdessen setzt Roberto Mancini lieber auf Kevin Lasagna (Udinese), Leonardo Pavoletti (Cagliari) und Vincenzo Grifo (SC Freiburg).

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