Lob vom Ex-BossDieter Hoeness: «Favre wird den BVB wieder nach vorne bringen»
jar
18.5.2018
Offiziell ist noch nichts, die Spatzen pfeifen es aber schon seit einiger Zeit von den Dächern: Lucien Favre wird kommende Woche als neuer Trainer von Borussia Dortmund vorgestellt. Die Vorschusslorbeeren sind riesig.
«Das sind nur Gerüchte und Spekulationen», sagt Lucien Favre gegenüber der «Sport Bild», die den Schweizer in Nizza besuchte und ihm bereits zum neuen Job als BVB-Trainer gratulieren wollte. Er kümmere sich nur um sein Team, das am Samstag beim letzten Saisonspiel in Lyon um die erneute Europa-League-Qualifikation kämpft.
Danach dürfte es jedoch nur noch eine Frage der Zeit sein, bis Favre als neuer Dortmund-Coach und Nachfolger von Peter Stöger vorgestellt wird. «Wir wissen, wen wir wollen, und wissen auch, wen wir bekommen. Und das nicht erst seit gestern», liess sich BVB-Klubboss Hans-Joachim Watzke am Mittwoch von «Sport 1» zitieren. Ein Dementi zu Favre gab es nicht. Laut einem «Kicker»-Bericht haben sich die Borussen mit dem Waadtländer auf eine zweijährige Zusammenarbeit geeinigt. Dortmund muss Nizza für den 60-Jährigen eine Ablöse von rund 3 Millionen Euro zahlen.
Lob von ehemaligen Chefs
In Deutschland kennt man die Qualitäten des 60-Jährigen, der schon erfolgreich für Hertha BSC und Borussia Mönchengladbach gearbeitet hatte, gut. Gladbach-Sportchef Max Eberl hat nie ein schlechtes Wort über Favre verloren, obschon der Schweizer im September 2015 gegen den Willen des Klubs zurücktrat. Eberl schätzte die Arbeit des Schweizers immer, im März sagte er in einer Pressekonferenz auch, dass er Favre Top-Klubs wie Bayern oder Dortmund zutraue.
Auch Favres ehemaliger Boss in Berlin, Dieter Hoeness, spricht in den höchsten Tönen von Favre. «Die sportlichen Erfolge sprechen eine klare Sprache. Deshalb bin ich auch überzeugt, dass er Borussia Dortmund wieder nach vorne bringen wird. Er ist sicherlich unter den Trainern ganz oben anzusiedeln. Er macht Mannschaften besser», sagt Hoeness zu «Sport 1».
Der ehemalige Hertha-Präsident verglich Favre in einem Interview mit der «Welt» vor wenigen Tagen sogar mit einem absoluten Welttrainer: «Auf dem Platz gehört er zu den Besten, da spielt er für mich in einer Liga mit Pep Guardiola». Favre sei fussballverrückt und detailversessen, genauso wie der Katalane, der mit Manchster City in diesem Jahr als erstes Team in der Premier League die 100-Punkte-Marke knackte und hochüberlegen Meister wurde.
Ähnlich wie Guardiola soll Favre neben dem Platz aber nicht immer einfach zu führen sein. Böse Zungen behaupten, dass der frühere FCZ-Meistertrainer einen kriselnden Klub lieber verlässt, als sich den Problemen zu stellen. Es heisst, Eberl habe ihn bei Gladbach mehr als einmal vom Rücktritt abhalten müssen. Hoeness sagt dazu: «Das war in Berlin nicht anders und das erfordert schon auch Nerven und Energie. Aber es lohnt sich».