Borussia Dortmund ist nicht wunschgemäss in die Saison gestartet. Und so kommt es, wie es im Fussball immer kommt: Der Trainer gerät in die Kritik.
Nach sechs Spieltagen (3 Siege, 2 Remis, 1 Niederlage) ist Dortmund nur im achten Rang klassiert. Was sich nach einem kapitalen Fehlstart anhört, ist in Tat und Wahrheit halb so dramatisch. Der Rückstand auf Leader Bayern München beträgt lediglich drei Punkte. Die Art und Weise, wie Dortmund Punkte liegen liess, gibt den Verantwortlichen aber sehr wohl zu denken.
In den letzten beiden Runden konnte man trotz 2:1-Führung nicht gewinnen. Und bei der Niederlage gegen Aufsteiger Union Berlin in der 3. Runde passte überhaupt nichts zusammen.
Gemessen wird die Mannschaft und ihr Trainer an den Leistungen der siegreich gestalteten Spiele gegen Augsburg (5:1), Köln (3:1) und Bayer Leverkusen (4:0). So stellt man sich das beim BVB vor und nicht anders.
Das 0:0 in der Champions League zu Hause gegen Barcelona war ebenfalls enttäuschend, da der BVB mehrere Topchancen ungenutzt liess. Und so kommt es, dass Lucien Favre am Mittwoch in Prag bereits gehörig unter Druck steht. Heisst es gar schon «Siegen oder Fliegen»?
Mi 02.10. 18:48 - 21:50 ∙ blue Sport Live ∙ Live Fussball: Slavia Prag- Borussia Dortmund
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«Deichstube», ein Portal, das sich intensiv mit Werder Bremen befasst, titelt: «Kohfeldt als Favre-Nachfolger? Werder-Coach bleibt das Tuschelthema beim BVB». Man schätze bei Dortmund die Arbeit von Florian Kohfeldt. Auch die direkte Art von Deutschlands «Trainer des Jahres 2018» würde zu den Westfalen passen, heisst es weiter. Und angeblich haben die Dortmunder in vergangenen Tagen bereits einmal Kontakt mit Kohfeldt aufgenommen.
Wochen der Wahrheit für Favre
Lucien Favre können nur Resultate retten – und die kommenden Wochen haben es in sich. In der Bundesliga trifft man der Reihe nach auf Freiburg, Gladbach, Schalke, Wolfsburg und Bayern München. Alles Teams, die nach sechs Runden vor Dortmund klassiert sind. In der Champions League spielt der BVB in dieser Zeit auch noch zweimal gegen Inter Mailand. Ein Team, das in der italienischen Liga alle Spiele gewinnen konnte und die Tabelle nach sechs Runden vor Juve anführt.
Die Resultate entscheiden, ob Favre Mitte November als Genie gefeiert wird, weiter in der Kritik steht oder bereits in Vergessenheit geraten ist. Denn offenbar haben die BVB-Bosse ja bereits einen Nachfolger im Hinterkopf. Ob für Kohfeldt ein Wechsel überhaupt in Frage käme, ist eine andere Frage. Bei seiner Vertragsverlängerung im Sommer sagte er: «Ich werde meinen Vertrag bis 2023 erfüllen, wenn Werder Bremen das so will.»