FCB-Stürmer Szalai Ein Hackentor gegen Deutschland als Genugtuung nach Rücktritt aus Ungarn-Nati

DPA/jar

24.9.2022

Adam Szalai wird seine Nationalmannschafts-Karriere beenden.
Adam Szalai wird seine Nationalmannschafts-Karriere beenden.
Getty

Mit seinem herrlichen Siegtreffer in der Nations League gegen Deutschland findet FCB-Stürmer Adam Szalai nach seiner Rücktrittserklärung aus Ungarns Nationalmannschaft eine gewisse Genugtuung.

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24.9.2022

Thomas Müller blickte nur noch verzweifelt hinterher. Marc-André ter Stegen schaute ziemlich verdutzt. Mit seinem spektakulären Hackentor hat Ungarns Adam Szalai der deutschen Nationalmannschaft nicht nur die erste Niederlage unter Bundestrainer Hansi Flick eingebrockt, sondern auch die Kritiker in der Heimat widerlegt.

«Unsere Fans müssen Adam danken», forderte Nationaltrainer Marco Rossi nach dem 1:0-Coup in Leipzig endlich mehr Respekt für den 34 Jahre alten Mittelstürmer ein. Im Ausland sei Szalai immer anerkannter gewesen als in Ungarn selbst. Viele Mannschaften hätten sicherlich gerne eine wuchtige zentrale Offensiv-Option mit Szalais Qualitäten – so auch Deutschland.

Der 34-jährige Stossstürmer spielte lange in Deutschland für Mainz, Hoffenheim, Schalke und Hannover. Seit Februar steht Szala beim FC Basel unter Vertrag und hat bei den Bebbi in 24 Spielen 6 Tore geschossen. Die Anerkennung in der Heimat käme (zu) spät. Am Montag endet Szalais Karriere im Nationaltrikot im letzten Gruppenspiel der Nations League gegen Italien nach dann 85 Länderspielen. So viele wie der legendäre Ferenc Puskas.

Spielt Ungarn um den Nations-League-Titel?

«Die Unterstützung und die Kritik haben mir geholfen, ein erwachsener Mann zu werden, ein richtiger Mensch», sagte Szalai am Mittwoch – emotional sichtbar bewegt – bei seiner Rücktrittsankündigung. Er wolle für die im März beginnende EM-Qualifikation den Weg frei machen.

Der Rückwärts-Lupfer gegen Deutschland war sein 25. Länderspieltor. Es stellt sich die Frage, warum Szalai jetzt Schluss macht im Nationaltrikot. Ein Remis am Montag gegen Italien reicht und Ungarn spielt im kommenden Juni beim Nations-League-Finale um einen Titel. Wenn es nach Rossi geht, dann doch nochmal mit Szalai.