Wieder ein spätes Gegentor Die Schweiz verspielt gegen Israel die vorzeitige EM-Quali

Redaktion blue Sport

15.11.2023

Böni: «Es ist enttäuschend, dass man in solchen Spielen den Sack nicht zu macht»

Böni: «Es ist enttäuschend, dass man in solchen Spielen den Sack nicht zu macht»

Die Schweizer Nationalmannschaft bricht in der zweiten Halbzeit gegen ein stark aufspielendes Israel ein und kommt nicht über ein 1:1 Unentschieden hinaus. blue Sport Chefredaktor Andreas Böni analysiert den Auftritt.

15.11.2023

Die Schweiz verpasst die vorzeitige Qualifikation für die EM in Deutschland. Zum wiederholten Mal reicht eine 1:0-Führung nicht, der Ausgleich fällt in der 88. Minute.

Redaktion blue Sport

15.11.2023

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Der Schweizer Nati kassiert erneut einen späten Gegentreffer und verpasst gegen Israel die vorzeitige EM-Qualifikation.
  • Nach einer guten ersten Halbzeit verliert die Mannschaft von Murat Yakin nach dem Seitenwechsel komplett den Tritt.
  • Es ist das vierte Mal in den letzten fünf Spielen, dass die sich Schweiz trotz 1:0-Führung mit der Punkteteilung zufriedengeben muss.
  • blue Sport Chefredaktor Andreas Böni sagt in seiner Analyse: «Es ist enttäuschend, dass man in solchen Spielen den Sack nicht zu macht.»

Es ist das Muster dieser Qualifikation. Die Schweizer zeigen zu Beginn eine ansprechende Leistung, gehen in Führung, lassen in der zweiten Halbzeit jedoch auf unerklärliche Weise nach und werden dafür bestraft. Auch im ungarischen Felcsut, das von Israel als Austragungsort gewählt wurde, weil durch den Krieg keine Spiele im heimischen Land möglich sind, stehen die Spieler von Trainer Murat Yakin nach Schlusspfiff bedröppelt auf dem Feld.

Es läuft die 88. Minute, als die Schweizer in der Abwehr alles andere als souverän agieren, und der Ball irgendwie beim kurz davor eingewechselten Shon Weissman landet. Dieser schiesst aus der Drehung und bezwingt Yann Sommer. Kurz dürfen die Schweizer noch auf den VAR hoffen, doch der Treffer hält der Überprüfung stand.

Es ist das vierte Mal in den letzten fünf Spielen, dass die sich Schweiz trotz 1:0-Führung mit der Punkteteilung zufriedengeben muss. Nach Rumänien, Kosovo und Belarus profitierte nun auch Israel von der offensichtlich herrschenden Verunsicherung bei den Schweizern.

Granit Xhaka und die Schweizer Nati verpassen die vorzeitige EM-Qualifikation.
Granit Xhaka und die Schweizer Nati verpassen die vorzeitige EM-Qualifikation.
Bild: Keystone

Vargas erzielt die Führung

Der Ausgleich der Israeli war verdient. Sie waren es, die in der zweiten Halbzeit das Spieldiktat übernahmen und für gefährliche Tor-Aktionen sorgten. Erst landete Anan Khalailis Kopfball an der Latte, dann sprang der Ball nach einem missglückten Klärungsversuch an den Arm des sich im Strafraum befindenden Cédric Zesigers. Der Innenverteidiger, der den Vorzug gegenüber Nico Elvedi erhalten hatte und sein erst drittes Länderspiel bestritt, hatte viel Glück, dass nicht auf Penalty entschieden wurde. Während Israel entschlossen aufspielte, waren die Schweizer kaum wiederzuerkennen.

Zwar war die erste Halbzeit nicht überragend gewesen, jedoch konnte das Team von Trainer Murat Yakin, der etwas überraschend Xherdan Shaqiri auf der Bank liess, das Spiel weitgehend kontrollieren. Ruben Vargas war es schliesslich, der für die Erleichterung sorgte, und die Schweiz in der 36. Minute in Führung brachte. Rechtsverteidiger Edimilson Fernandes hatte gesehen, dass der Offensivspieler des FC Augsburg auf der anderen Seite unbedrängt war. Die schöne Flanke verwertete Vargas per Kopf. Es war dessen sechster Treffer im Nationalteam, der zweiten in diesem Jahr. Bereits im März hatte er gegen Israel für die Eröffnung des Skores gesorgt.

Und beinahe hätte Vargas noch vor der Pause nachgedoppelt. Nach einem schönen Pass in den Lauf wählte der 25-Jährige jedoch Kraft statt Genauigkeit, weshalb der Ball von der Querstange abprallte.

Am Samstag gegen Kosovo

So blieb im 119. Länderspiel von Captain Granit Xhaka, der damit Heinz Hermann als Rekordspieler der Nationalmannschaft ablöste, am Schluss zum wiederholten Mal der grosse Frust. Der Plan, sich nicht von den speziellen Umständen ablenken zu lassen, missglückte. Es folgen nun die heissen Partien gegen Kosovo (am Samstag in Basel) und gegen Rumänien (am Dienstag in Bukarest).

Die Stimmen zum Spiel

Akanji spricht Klartext: «Wir konnten keine fünf Pässe am Stück spielen»

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Manuel Akanji wählt nach dem 1:1-Remis der Schweizer Nati gegen Israel deutliche Worte.

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Yann Sommer: «Wir haben aufgehört, Fussball zu spielen»

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Yann Sommer sucht nach dem 1:1-Remis gegen Israel in der EM-Qualifikation nach Erklärungen für den schwachen Auftritt in der zweiten Halbzeit.

16.11.2023

Telegramm

Israel – Schweiz 1:1 (0:1)

Pancho Arena, Felcsut (HUN). – 2000 Zuschauer. – SR Taylor (ENG). – Tore: 36. Vargas (Fernandes) 0:1. 89. Weissman 1:1.

Israel: Glazer; Dasa (65. Zahavi), Shlomo, Goldberg, Davidzada; Lavi (65. Glazer), Abu Fani; Khalaili (81. Weissman), Safuri (46. Kanichowsky), Gorno (65. Gloukh); Turgeman.

Schweiz: Sommer; Fernandes, Akanji, Zesiger, Rodriguez; Freuler, Zakaria, Xhaka; Amdouni (69. Ndoye), Vargas (77. Steffen); Okafor (69. Zeqiri/95. Cömert).

Bemerkungen: Schweiz ohne Embolo, Schär, Widmer (alle verletzt), Itten, Sow (nicht im Aufgebot). 119. Länderspiel von Xhaka, der damit alleiniger Schweizer Rekord-Nationalspieler wird. 20. Lattenschuss Okafor. 41. Lattenschuss Vargas. 47. Kopfball an die Latte Khalaili. 94. Rote Karte gegen Fernandes (grobes Foul). Verwarnungen: 24. Abu Fani, 26. Safuri, 45. Zakaria, 53. Davidzada, 80. Zeqiri, 92. Zesiger, 92. Steffen.

Der Live-Ticker zur Nachlese

  • Liveticker
    Neue Beiträge
  • Liveticker beendet
  • 97.

    Dann ist das Spiel zu Ende – Israel und die Schweiz trennen sich 1:1

  • 94.

    Fernandes fliegt nach überhartem Einsteigen die direkte Rote Karte

    Edimilson Fernandes sieht nach einem brutalen Einsteigen gegen Turgeman die direkte Rote Karte. Die Schweiz muss die letzten Minuten in Unterzahl überstehen.

  • 92.

    Akanjis Kopfball zu harmlos

    Die Schweiz reagiert auf den Ausgleich und versucht, umgehend zu reagieren. Akanji kommt nach einem Eckball zum Kopfball, doch dieser ist zu harmlos.

  • 88.

    Israel markiert den Ausgleich

    Das gibt es nicht! Kurz vor Schluss bezwingt Weissman Yann Sommer und markiert den Ausgleich für Israel. Kann die Schweiz noch reagieren?

  • 80.

    Zehn Minuten verbleiben – die EM-Quali ist zum Greifen nah

    Die Schweiz überlässt Israel das Spieldiktat und konzentriert sich auf die Defensive. Israel bleiben zehn Minuten, um die Niederlage – und damit die definitive EM-Quali für die Schweiz – noch abzuwenden.

  • 75.

    Zakaria schliesst ab – Glazer pariert

    Die Schweizer Nummer 6 kommt an der Strafraumgrenze zum Abschluss. Der Aufsetzer wird von Glazer um das Tor gelenkt. Aus dem anschliessenden Eckball können die Schweizer keinen Profit schlagen.

  • 70.

    Davidzada kommt um Platzverweis herum

    Der bereits verwarnte Ofir Davidzada räumt den eingewechselten Ndoye ab und hat Glück, für sein rüdes Einsteigen nicht die zweite Gelbe Karte zu kassieren.

  • 62.

    Amdouni kann beinahe erhöhen

    Dann zeigt sich die Schweiz mal wieder in der Offensive. Amdouni zieht mit Tempo in die Mitte und visiert mit links den weiten Ecken an, der Ball fliegt aber knapp am Tor vorbei.

  • 53.

    Zesiger klärt im Strafraum mit der Hand – doch es gibt kein Penalty für Israel

    Zesiger will den Ball wegköpfeln, trifft diesen aber klar mit seinem Arm. Die Pfeife von Schiedsrichter Taylor bleibt aber stumm, und auch nach der Überprüfung durch den VAR gibt es keinen Penalty für Israel. «Kein Elfmeter, jetzt echt?», kann es SRF-Moderator Sascha Ruefer kaum glauben. Zesiger hat den Ball kurz vor dem Handspiel womöglich noch mit seinem Kopf abgelenkt, weshalb die Aktion unbestraft bleibt.

    Der Ball landet an Zesigers Arm – doch Schiedsrichter und VAR entscheiden sich gegen einen Penalty für Israel.
    Der Ball landet an Zesigers Arm – doch Schiedsrichter und VAR entscheiden sich gegen einen Penalty für Israel.
    Bild: SRF
  • 47.

    Die Latte rettet für Sommer und die Schweiz

    Was für ein Auftakt in die zweite Hälfte: Turgeman tanzt Zesiger aus und findet mit seiner Hereingabe Khalaili, der frei zum Kopfball kommt. Yann Sommer bleibt das Nachsehen, doch der Ball klatscht gegen die Latte. Glück für die Schweiz.

  • 46.

    Die zweite Halbzeit läuft – der Nati fehlen 45 Minuten zur sicheren EM-Qualifikation

  • 45.

    Pause in Felcsut – die Schweiz ist auf EM-Kurs

  • 40.

    Die Latte verhindert den zweiten Treffer von Vargas

    Beinahe kann Vargas nachdoppeln. Nach einem herrlichen Zuspiel von Okafor taucht er alleine vor Glazer auf, trifft aber nur die Latte. Kurz darauf hat Freuler die nächste grosse Chance, doch sein Abschluss aus bester Position wird geblockt.

  • 36. 

    Tooor für die Schweiz! Vargas bringt die Nati in Führung

    Nur kurz nach der Schrecksekunde findet Edimilson Fernandes mit seiner Flanke den völlig freistehenden Ruben Vargas, der die Nati per Kopf in Führung bringt. 

    Die Schweizer jubeln über das Führungstor von Vargas.
    Die Schweizer jubeln über das Führungstor von Vargas.
    Bild: SRF
  • 34.

    Sommer wird beinahe von der Mittellinie überlistet

    Dann zieht Turgeman einfach mal von der Mittellinie ab – und der Versuch bringt Yann Sommer tatsächlich in Bedrängnis. Der Nati-Goalie muss sich strecken, kann den Ball aber zur Ecke klären.

  • 30.

    Starke Rettungstag von Rodriguez

    Nach einem kurz gespielten Eckball kombinieren sich die Israelis herrlich durch die Schweizer Abwehr und kommen aus bester Position zum Abschluss. Rodriguez wirft sich aber in den Schuss und kann die Situation so in extremis klären.

  • 23.

    Brenzlige Situation vor Sommer

    Nach einem Ballverlust von Okafor geht es schnell in die andere Richtung. Gorno hat nach einer Flanke zu viel Platz, kann den Ball aber nicht kontrollieren. Schliesslich klärt Fernandez auf Kosten eines Eckballs.

  • 20.

    Okafor knallt den Ball an die Latte – Treffer von Vargas zählt nicht

    Nach einem Ballgewinn sucht Noah Okafor sofort den Abschluss, trifft aber nur das Gehäuse. Vargas setzt nach und verwertet den Abpraller zur vermeintlichen Schweizer Führung. Der Treffer zählt aber nicht, weil der Augsburger seinen Gegenspieler gefoult hat.

  • 15.

    Xhakas Freistoss zu harmlos

    Nach einem Foul an Okafor kommt die Schweiz zu einem Freistoss, den Granit Xhaka direkt aufs Tor bringt. Der Abschluss ist aber zu harmlos, um Glazer ernsthaft in Schwierigkeiten zu bringen.

  • 8.

    Vargas verpasst die frühe Führung

    Die Schweiz startet gut in die Partie und ist mehrheitlich in Ballbesitz. Akanji findet mit einem gut getimten langen Ball den schnellen Vargas, der den Ball gut annimmt und sofort abschliesst. Glazer ist erneut zur Stelle.

    Ruben Vargas hat die erste gute Torchance für die Schweiz.
    Ruben Vargas hat die erste gute Torchance für die Schweiz.
    Bild: SRF
  • 4.

    Okafor mit dem ersten Warnschuss

    Der Spieler der AC Milan dringt in den gegnerischen Strafraum ein und sucht den Abschluss. Israels Schlussmann Glazer hat mit dem zu harmlosen Abschluss aber keine Probleme.

  • 1.

    Granit Xhaka ist der neue Nati-Rekordspieler!

    Granit Xhaka führt die Schweiz als Captain auf den Platz und feiert ein ganz spezielles Jubiläum. Der 31-Jährige krönt sich in Felcsut mit seinem 119. Spiel zum Nati-Rekordspieler. Xhaka überholt Heinz Hermann. Insgesamt hat Xhaka für die Nati 14 Tore und 12 Assists zu verbuchen.

  • 1.

    Anpfiff in Felcsut – die Partie läuft

    Alles bereit in der Pancho Arena in Ungarn. Schiedsrichter Taylor pfeift die Partie zwischen Israel und der Schweiz an.

  • #Vorschau

    Die Aufstellung ist da: So spielt die Schweiz

    Die Schweiz nimmt das Spiel gegen Israel überraschend ohne Xherdan Shaqiri in Angriff. Der Offensivspieler von Chicago Fire, der sich nach dem Verpassen der Playoffs beim FC Lugano fit gehalten hat, nimmt vorerst auf der Ersatzbank Platz. Für Shaqiri steht Milan-Angreifer Noah Okafor in der Startaufstellung. Er soll gemeinsam mit Ruben Vargas und Zeki Amdouni für Torgefahr sorgen.

    In der Abwehr kommt Cédric Zesiger zu seinem dritten Länderspiel-Einsatz, dem zweiten von Beginn an. Der Seeländer bildet die Innenverteidigung zusammen mit Manuel Akanji, auf den Seiten sind Edimilson Fernandes und Ricardo Rodriguez aufgestellt. Damit entschied sich Nationaltrainer Murat Yakin gegen den Einsatz von Nico Elvedi, der im Training einen Schlag kassierte und bereits das letzte Spiel des Nationalteams aufgrund einer Verletzung verpasst hatte.

    Bereits im Verlauf des Tages war vermeldet worden, dass Fabian Schär nicht zum Zug kommen würde. Der Abwehrspieler von Newcastle United beklagt muskuläre Beschwerden und steht deshalb auch nicht als Ersatzspieler zur Verfügung. Das defensive Mittelfeld wird von Remo Freuler, Denis Zakaria und Granit Xhaka gebildet. Für Xhaka ist es das 119. Länderspiel, womit er Heinz Hermann überholt und zum alleinigen Rekord-Nationalspieler aufsteigt.

  • #Vorschau

    Hohes Sicherheitsaufkommen rund um die Arena

    Die Sicherheitsvorkehrungen rund um die Pancho Arena sind grösser als sonst. Dies allem voran aufgrund des Krieges in Israel. Sicherheitskräfte stehen an allen denkbaren Ecken im Umkreis des Fussball-Tempels in Felcsut. Auf den Dächern sind während des Spiels bewaffnete Sicherheitsleute postiert. Auch für die Journalisten gelten andere Sicherheitsvorkehrungen als gewöhnlich: Die Medienschaffenden müssen sich mehrmals ausweisen und gelangen nur in Begleitung eines Polizisten zum Mediensektor. Eine offizielle Anzahl der Sicherheitskräfte ist nicht bekannt.

    Ein schmuckes Stadion: Die Pancho Arena in Felcsut.
    Ein schmuckes Stadion: Die Pancho Arena in Felcsut.
    blue News
  • #Vorschau

    Israels Fussballer spielen mit gebrochenen Herzen

    Es sind emotional aufgeladene Tage für die israelischen Nationalspieler, deren Land sich im Krieg befindet. An der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen die Schweiz erschienen Trainer Alon Hazan und Captain Eli Dasa mit jeweils nur einem Schuh an den Füssen. Damit erinnerten sie an den achtjährigen Nave Shoham, erklärte Dasa mit erstickter Stimme. Der Junge wurde beim Angriff der Hamas in Gaza verschleppt, in den Haustrümmern sei einzig ein Sportschuh gefunden worden.

    Auch zuletzt beim Spiel in Pristina war der Krieg allgegenwärtig. Die Busfahrt an den Flughafen musste wegen eines Raketenalarms unterbrochen werden, bei der Hymne symbolisierten die Spieler mit ihren Händen ein gebrochenes Herz, einige hielten die Tränen nicht zurück. Sich bei so viel Leid auf Fussball zu konzentrieren, ist eine unglaublich schwierige Aufgabe. Israel verlor gegen Kosovo 0:1.

    Trotz der schwierigen Umstände will die Mannschaft, die aufgrund der verschobenen Spiele im Oktober vier Partien innert zehn Tagen bestreitet, weiter auf dem Platz stehen. «Wir spielen nicht nur für die EM-Qualifikation, sondern für das ganze Land», sagte Hazan. «Wir wollen den Leuten wenigstens ein bisschen Freude bereiten.» Jeder kenne jemanden, der vom Krieg betroffen sei, erklärte Hazan weiter. Das setzt so einiges in Perspektive. So stand am Sonntag auch Eran Zahavi auf dem Feld, der Anfang des Jahres aus dem Nationalteam zurückgetreten war. Er hatte sich beklagt, auf den Reisen kein Einzelzimmer belegen zu können. Nun schauen beide Seiten über den Zwist hinweg.

    Sportlich gesehen sind Israels Chancen auf die erstmalige Qualifikation für eine EM-Endrunde nach der Niederlage in Kosovo gesunken. Doch selbst, wenn das Team keinen der ersten beiden Plätze in der Gruppe I ergattern sollte, wäre der Traum noch nicht ausgeträumt. Da Israel in der Nations League 2022/23 seine Gruppe in der zweithöchsten Liga gewonnen hat, steht das Team schon mindestens im Playoff-Turnier, das im März ausgetragen wird.

  • #Vorschau

    Yakin: «Sommer spielt gegen Israel, Kobel gegen Kosovo»

    Murat Yakin zeigt sich am Tag vor dem Spiel gegen Israel positiv gestimmt. Der Nati-Coach will sich aufs Sportliche konzentrieren. Zu Jashari, der darauf verzichtet, für die U21-Nati aufzulaufen, gibt es vom Nati-Coach am Dienstag keinen Kommentar. Auf Fragen der Reporter zum Thema Nahost-Konflikt und der traurigen Situation, in der sich Israel gerade befindet, antwortet Yakin nur kurz: «Das ist alles sehr emotional diese Woche, auch für mich persönlich. Wir wollen uns auf den Fussball konzentrieren und unseren Fans eine Freude bereiten.»

    Logisch, denn es steht viel auf dem Spiel für die Nati. Mit einem Sieg im ungarischen Felcsút könnte sich die Schweiz vorzeitig für die EM 2024 qualifizieren. Israel braucht nach der Niederlage am Sonntag im Kosovo zwingend einen Sieg. «Morgen wird Israel kommen müssen, sie brauchen die Punkte. Das wird uns viel Platz geben», sagt Yakin, der unbedingt einen Sieg einfahren will: «Wir wollen morgen den Sack zumachen.»

    Bleibt die Frage, wer im Tor stehen wird. Nach dem Belarus-Spiel hatte Yakin angedeutet, dass es nicht ausgeschlossen ist, dass es zwischen den Pfosten einen Wechsel geben könnte. Und tatsächlich kriegt Gregor Kobel in dieser Woche seine Chance. Allerdings nicht gegen Israel, da wird Yann Sommer das Tor hüten. Kobel darf dann am Samstag gegen Kosovo ran.

  • #Vorschau

    Xabi Alonso sorgt sich vor Länderspielpause um Xhaka

    Granit Xhaka steht vor seinem 119. Einsatz als Schweizer Nationalspieler. Das ist Rekord. Trotzdem hätte es Leverkusen-Coach Xabi Alonso wohl lieber, der 31-Jährige setze die Länderspielpause aus.

    Der Grund: Mit drei Partien in sieben Tagen ist die Belastung für Xhaka in der kommenden Woche extrem hoch. Die Verletzungsgefahr nimmt dadurch zu. «Für Granit wird es schwierig. Er hat drei Spiele», sagt Alonso. Mehr dazu findest du hier.

  • #Vorschau

    Die erste Chance auf die EM-Qualifikation

    Das Schweizer Nationalteam kann am Mittwoch die Teilnahme an der EM-Endrunde in Deutschland vorzeitig sicherstellen. Dafür braucht es im drittletzten Spiel der Qualifikation einen Sieg gegen Israel. Es wäre die sechste EM nach 1996, 2004, 2008 (Heim-EM), 2016 und 2021, an der die Schweiz dabei wäre.

  • #Vorschau

    Hallo…

    … und herzlich willkommen zum Live-Ticker der Partie der EM-Quali zwischen Israel und der Schweiz. Aufgrund des Krieges im Nahen Osten findet die Partie im Exil statt. Die beiden Mannschaften stehen sich im ungarischen Felcsut gegenüber, der Anpfiff ist um 20.45 Uhr. Hier bist du live mit dabei.