Shitstorm für Linzer ASK Mit dem Flieger zum «Heimspiel»

Von Luca Betschart

4.11.2021

Versteht die kritischen Reaktionen: LASK-Trainer Andreas Wieland.
Versteht die kritischen Reaktionen: LASK-Trainer Andreas Wieland.
Bild: Keystone

Für die Heimspiele in der Conference League muss der Linzer ASK nach Klagenfurt ausweichen. Die rund dreistündige Autofahrt dorthin will man diesmal aber nicht auf sich nehmen – und erntet dafür eine Welle der Kritik.

Von Luca Betschart

Da das eigene Stadion in Linz den Ansprüchen der UEFA nicht genügt, muss der LASK sein Heimspiel in der Conference League in Klagenfurt austragen. Glücklicherweise hält sich die Dauer der Anreise für die Linzer aber in Grenzen, Klagenfurt liegt bloss gute drei Stunden entfernt.

Für die Partie am heutigen Donnerstagabend gegen den armenischen Verein Alashkert will der LASK diese Fahrt aber nicht auf sich nehmen. Stattdessen entscheiden die Klubverantwortlichen, die Distanz mit einer Chartermaschine zurückzulegen. Diese startet in Malmö, lädt in Linz die Mannschaft auf und transportiert diese innert 30 Minuten nach Klagenfurt. Nach dem Schlusspfiff geht es per Flugzeug wieder in die Heimat zurück.

Die kontroverse Entscheidung, den Flieger zu beanspruchen, kommt in den sozialen Medien nicht gut an, auch in der Presse hagelt es Kritik. Insbesondere, weil der leere Teambus die Strecke ebenfalls zurücklegt, damit er von Spielern und Funktionären in Klagenfurt benutzt werden kann. «Der Klima-Award geht an den LASK», lautet ein Kommentar auf Twitter. Ein anderer User schreibt: «Die kürzere Reisedauer ermögliche bessere Regeneration. Für den LASK. Nicht fürs Klima.»

Trainer Wieland: «Verstehe die Diskussion»

Trainer Andreas Wieland, der am Donnerstag auf gerade mal 13 Feldspieler zurückgreifen kann, reagiert auf die Vorwürfe. «Ich kann die Diskussion darüber verstehen, weil das Umwelt-Thema sehr gross ist. Wenn wir den Bus nehmen, kommen wir sehr spät nach Hause. Es gab intern grosse Diskussionen darüber, aber speziell mit unserer angespannten Personalsituation ist es notwendig, auch in Bezug auf Regeneration alles Mögliche zu unternehmen.»

Gegen das noch punktelose Alashkert (ab 18:45 Uhr) sind die Österreicher haushoher Favorit, alles andere als ein klarer «Heimsieg» käme einer herben Enttäuschung gleich. Und so heisst es für den LASK heute wohl ausnahmsweise: Siegen UND Fliegen.