Nach Tor-KlauBetrug in der 2. Bundesliga? Aue-Stadtrat zeigt nach Tor-Klau den Schiri an
dpa/jar
14.5.2018
Das Saisonfinale der 2. Bundesliga in Deutschland hat ein Nachspiel. Erzgebirge Aue will gegen die Wertung der Niederlage in Darmstadt vorgehen.
Der abstiegsbedrohte Zweitligist FC Erzgebirge Aue hat beim Deutschen Fussball-Bund (DFB) Widerspruch gegen die Wertung des letzten Saisonspiels beim SV Darmstadt 98 eingelegt. Das teilte der Verein am Montag in einer Pressemitteilung mit. Als Grund gaben die Sachsen drei eklatante Fehlentscheidungen durch das Schiedsrichterteam unter der Leitung von Sören Storks an.
Aue hatte die Partie am letzten Spieltag am Sonntag höchst unglücklich mit 0:1 verloren und deshalb den direkten Klassenerhalt verpasst. Die Sachsen müssen nun in der Relegation gegen den Drittliga-Dritten Karlsruher SC um den Verbleib in der 2. Liga spielen.
Der FC Erzgebirge Aue legt beim @DFB Widerspruch gegen die Wertung des gestrigen Zweitligaspiels SV Darmstadt 98 gegen den FC Erzgebirge Aue (1:0) ein. https://t.co/dHTshIm549
— FC Erzgebirge Aue (@FCErzgebirgeAue) 14. Mai 2018
«Diese ganz klar und in aller Welt sichtbaren Fehler dürfen und können wir nicht im Raum stehen lassen und einfach so hinnehmen. Uns wurde ein reguläres Tor nicht anerkannt, zudem wurden uns zwei klare Elfmeter verwehrt», erklärte Aue-Präsident Helge Leonhardt im Namen des Vorstandes.
Zugleich betonte er: «Wir haben als Verein eine enorm grosse Verantwortung unseren Mitgliedern, Sponsoren, unseren Fans, unserer Mannschaft und der breiten Öffentlichkeit gegenüber. Das Fairplay wurde vom Schiedsrichterteam gestern mit Füssen getreten.»
Stadtrat reicht Strafanzeige gegen den Schiri ein
Noch drastischere Worte wählte Leonhardt just nach dem Spiel beim «MDR»: «Vielleicht sollte man mal die Konten der Schiedsrichter überprüfen, ob die was kriegen. Ich weiss es nicht, aber es riecht ja danach.»
Der Auer Stadtrat Tobias Andrä reichte sogar eine Strafanzeige gegen den Schiedsrichter ein: «Heute ist ein entsprechendes Schreiben an die Staatsanwaltschaft Darmstadt rausgegangen. Für mich besteht zumindest der Anfangsverdacht des Betrugs, und die Vergangenheit im Sport hat gezeigt, dass man ein waches Auge auf solche Sachen haben sollte». Der Schiedsrichter habe sich «als nicht würdig und fähig erwiesen, ein Profispiel zu leiten», wetterte der Politiker im «MDR».
Lutz Michael Fröhlich, der Schiedsrichter-Chef des DFB, sagte zu den Auer Vorwürfen: «Das Spiel ist aus Schiedsrichtersicht nicht gut gelaufen. Aber Fehler können passieren, das ist menschlich. Verständlich ist der Ärger bei denen, die betroffen sind. Daraus aber den Vorwurf eines Vorsatzes abzuleiten, das ist entschieden zurückzuweisen.»
Dass der Klub aus dem Erzgebirge mit dem Widerspruch gegen die Spielwertung Erfolg haben wird, ist nicht zu erwarten. Im Gegenteil: Der DFB leitete am Montag wegen den Bestechungsvorwürfen von Aue-Boss Leonhardt ein Ermittlungsverfahren ein.